Alveolotomie

Die Alveolotomie ist ein zahnärztlicher Eingriff, bei dem ein Zahn unter Schonung des umgebenden Knochengewebes entfernt wird. Diese Methode zählt zu den schonendsten Verfahren, um einen Zahn zu extrahieren und hat im Vergleich zu einer herkömmlichen Zahnextraktion einige Vorteile für den Patienten. In diesem Artikel erfahren Sie detailliert, was genau unter einer Alveolotomie zu verstehen ist, welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen und wie der Ablauf des Eingriffs aussieht.

Der BEMA Begriff "Alveolotomie" beschreibt einen zahnärztlichen Eingriff, bei dem ein Zahn unter Schonung des umgebenden Knochengewebes entfernt wird. Im Gegensatz zur klassischen Zahnextraktion, bei der der Zahn meist komplett aus seinem Zahnfach (der Alveole) herausgebrochen wird, wird bei der Alveolotomie der Knochen um den Zahn herum vorsichtig abgetragen, bis der Zahn sich ohne größere Kraftanwendung entfernen lässt. Dieses schonende Vorgehen ermöglicht eine schnellere Heilung und verringert das Risiko von Komplikationen wie Schwellungen oder Kiefergelenksbeschwerden.

Im Zusammenhang mit der 62 Alveolotomie werden einige Fachbegriffe verwendet, die es zu erklären gilt:

Alveole: Als Alveole wird das knöcherne Zahnfach bezeichnet, in dem ein Zahn verankert ist.
Osteotomie: Unter einer Osteotomie versteht man den chirurgischen Eingriff zur Durchtrennung von Knochengewebe.
Parodontium: Das Parodontium ist der Zahnhalteapparat, also das Zahnfleisch, der Kieferknochen, das Zahnzement und die Wurzelhaut.
Mukosa: Die Mukosa bezeichnet die Schleimhaut, die den Mund und die Zähne auskleidet.

Für eine Alveolotomie müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Zunächst muss der betroffene Zahn, der entfernt werden soll, gesundheitlich in einem Zustand sein, der eine schonende Extraktion zulässt. Oft sind Zähne, die bereits sehr stark zerstört sind oder deren Wurzeln kompliziert geformt sind, für eine Alveolotomie ungeeignet.

Außerdem muss der Patient selbst für den Eingriff geeignet sein. Eine gute Mundhygiene, stabile Allgemeingesundheit und fehlende Kontraindikationen wie Gerinnungsstörungen sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche Alveolotomie. Der Zahnarzt klärt den Patienten ausführlich über den Eingriff auf und holt eine Einwilligung ein.

Der Ablauf einer Alveolotomie gliedert sich in mehrere Schritte:

Örtliche Betäubung: Zunächst wird der Bereich um den zu entfernenden Zahn lokal betäubt, damit der Patient den Eingriff schmerzfrei erlebt.
Freilegen des Zahns: Um an den Zahn heranzukommen, wird ein kleiner Schnitt in das Zahnfleisch gemacht, sodass der Zahn sichtbar wird.
Knochenabtragung: Mithilfe spezieller Instrumente wie Knochenfräsen oder -meißel wird nun vorsichtig Knochengewebe um den Zahn herum abgetragen. Dabei wird darauf geachtet, den Knochen so wenig wie möglich zu schädigen.
Zahnentfernung: Wenn genügend Knochen abgetragen wurde, lässt sich der Zahn in der Regel ohne große Kraftanwendung aus seiner Verankerung lösen und entfernen.
Wundverschluss: Abschließend wird die Wunde im Zahnfleisch mit Nähten oder Wundklammern verschlossen, um eine rasche Heilung zu fördern.

Für den Eingriff der Alveolotomie kommen verschiedene zahnärztliche Instrumente zum Einsatz:

Lokale Betäubungsspritze: Zur schmerzfreien Betäubung des Behandlungsbereichs
Skalpell: Für den Schnitt ins Zahnfleisch, um den Zahn freizulegen
Knochenfräsen und -meißel: Zum vorsichtigen Abtragen des Knochengewebes um den Zahn herum
Zahnzangen und -hebel: Zum Lösen und Entfernen des Zahns aus der Alveole
Nahtmaterial: Für den Wundverschluss nach der Zahnentfernung
Die verwendeten Materialien und Instrumente müssen steril sein, um Infektionen zu vermeiden.

Eine Alveolotomie bringt einige Vorteile im Vergleich zu einer herkömmlichen Zahnextraktion:

Schonendes Vorgehen: Durch das vorsichtige Abtragen des Knochens um den Zahn herum wird das umliegende Gewebe deutlich weniger verletzt als bei einer klassischen Zahnentfernung.

Schnellere Heilung: Die schonende Technik ermöglicht eine raschere Wundheilung und geringere Schwellungen nach dem Eingriff.

Verringertes Komplikationsrisiko: Das Risiko für Komplikationen wie Kiefergelenksbeschwerden oder Nervenschädigungen ist bei einer Alveolotomie deutlich geringer.

Erhalt des Zahnhalteapparats: Im Gegensatz zur herkömmlichen Extraktion bleibt bei einer Alveolotomie der Großteil des Parodontiums intakt, was für spätere Zahnersatzlösungen von Vorteil sein kann.

Eine Alveolotomie kann für Patienten sinnvoll sein, bei denen ein Zahn entfernt werden muss, der sich noch in einem relativ guten Zustand befindet. Besonders geeignet sind Zähne, die aufgrund von Karies, Unfallverletzungen oder Entzündungen nicht mehr zu erhalten sind.

Patienten, die einen hohen Wert auf eine schonende Behandlung legen und Komplikationen wie Schwellungen oder Kiefergelenksbeschwerden vermeiden möchten, profitieren ebenfalls von einer Alveolotomie. Auch für Patienten, die später möglicherweise Zahnersatz wie Implantate oder eine Brücke bekommen sollen, kann die Erhaltung des Parodontiums von Vorteil sein.

Die Alveolotomie ist ein schonender zahnärztlicher Eingriff, bei dem ein Zahn unter Schonung des umgebenden Knochengewebes entfernt wird. Im Vergleich zur klassischen Zahnextraktion bietet diese Methode einige Vorteile wie eine schnellere Heilung, ein geringeres Komplikationsrisiko und den Erhalt des Zahnhalteapparats.

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