Fluoridlackanwendung zur Zahnschmelzhärtung
Die Fluoridlackanwendung zur Zahnschmelzhärtung, kurz FLA genannt, ist eine zahnmedizinische Leistung, die vom Zahnarzt erbracht werden kann. Sie dient dazu, den Zahnschmelz zu stärken und vor Karies zu schützen. In dem vorliegenden Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte zu diesem BEMA-Begriff, von der Definition über mögliche Begleitbegriffe bis hin zu den Voraussetzungen und dem genauen Ablauf der Behandlung. Außerdem beleuchten wir die Vorteile der FLA und für wen sie geeignet ist.
Was bedeutet der BEMA-Begriff "Fluoridlackanwendung zur Zahnschmelzhärtung"?
Der BEMA-Begriff "Fluoridlackanwendung zur Zahnschmelzhärtung", kurz FLA, beschreibt eine Leistung, die Zahnärzte erbringen können. Dabei wird ein fluoridhaltige Lacksubstanz auf die Zahnoberflächen aufgetragen, um den Zahnschmelz zu stärken und vor Karies zu schützen. Der Zahnschmelz ist die harte, äußere Schicht der Zähne und spielt eine entscheidende Rolle für deren Gesundheit und Stabilität. Mit der FLA kann der Zahnarzt diesen Schutzmantel aufbauen und so langfristig die Zahngesundheit des Patienten verbessern.
Welche Begriffe kommen im Kontext von FLA vor?
Im Zusammenhang mit der Fluoridlackanwendung zur Zahnschmelzhärtung gibt es einige Fachbegriffe, die es zu erklären gilt:
Zahnschmelz: Der Zahnschmelz ist die äußerste Schicht der Zähne. Er besteht hauptsächlich aus Mineralien wie Kalzium und Phosphat und ist extrem hart. Er schützt den darunter liegenden Zahnkörper vor äußeren Einflüssen.
Fluorid: Fluorid ist ein Mineralstoff, der für die Gesundheit und Stabilität des Zahnschmelzes essenziell ist. Fluorid verstärkt die Kristallstruktur des Zahnschmelzes und macht ihn widerstandsfähiger gegen Säureangriffe.
Karies: Karies ist eine Erkrankung der Zähne, bei der der Zahnschmelz und das darunterliegende Zahnbein durch Säurebildung zerstört werden. Karies entsteht, wenn Bakterien im Mund Zucker abbauen und dabei Säure produzieren.
Demineralisation: Unter Demineralisation versteht man den Abbau von Mineralien im Zahnschmelz, z.B. durch Säureangriffe. Dies kann zu Karies und Zahnschäden führen.
Remineralisation: Als Remineralisation bezeichnet man den umgekehrten Prozess, also den Wiederaufbau von Mineralien im Zahnschmelz. Dies geschieht z.B. durch die Aufnahme von Fluorid.
Plaque: Plaque ist ein klebrig-farbloser Belag auf den Zähnen, der aus Bakterien, Speiseresten und Speichel besteht. Plaque kann den Zahnschmelz angreifen und Karies verursachen.
Diese Fachbegriffe spielen eine zentrale Rolle, wenn es um die Fluoridlackanwendung zur Zahnschmelzhärtung geht. Der Zahnarzt erklärt sie Ihnen im Rahmen der Behandlung gerne genauer.
Welche Voraussetzungen gibt es für die Fluoridlackanwendung?
Grundsätzlich kann jeder Patient eine Fluoridlackanwendung beim Zahnarzt erhalten. Allerdings gibt es einige Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen:
Intakte Mundgesundheit: Für eine FLA müssen die Zähne und das Zahnfleisch grundsätzlich gesund sein. Akute Entzündungen, Karies oder andere Erkrankungen müssen vorher behandelt werden.
Gute Mundhygiene: Vor der Fluoridlackanwendung muss der Patient eine gründliche Zahnreinigung durchführen, damit der Lack optimal auf den Zahnoberflächen haften kann.
Keine Allergien: Der Patient darf nicht gegen die in dem Fluoridlack enthaltenen Inhaltsstoffe allergisch sein. Der Zahnarzt klärt dies vorab ab.
Regelmäßige Zahnvorsorge: Für eine langfristige Wirkung der FLA ist es wichtig, dass der Patient regelmäßig zur professionellen Zahnreinigung und Kontrolle beim Zahnarzt erscheint.
Wird eine dieser Voraussetzungen nicht erfüllt, kann der Zahnarzt die Fluoridlackanwendung nicht durchführen. In einem solchen Fall empfiehlt er dem Patienten zunächst, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.
Was umfasst die Fluoridlackanwendung?
Der Ablauf der Fluoridlackanwendung lässt sich in mehrere Schritte unterteilen:
Zunächst reinigt der Zahnarzt oder die Zahnmedizinische Fachangestellte die Zähne gründlich. Dabei werden Beläge und Verfärbungen entfernt, damit der Fluoridlack optimal auf den Zahnoberflächen haften kann.
Anschließend trägt der Zahnarzt den Fluoridlack mit einem speziellen Pinsel oder einer Applikatorspitze auf die Zahnoberflächen auf. Der Lack bedeckt dabei den gesamten Zahnschmelz.
Der Fluoridlack muss eine bestimmte Zeit auf den Zähnen verweilen, damit die Wirkstoffe in den Zahnschmelz eindringen können. Diese Einwirkzeit beträgt in der Regel 4-5 Minuten.
Zum Schluss spült der Patient den überschüssigen Lack mit Wasser aus dem Mund. Der Zahnschmelz hat nun eine erhöhte Fluoridkonzentration aufgenommen.
Der Fluoridlack enthält neben Fluorid noch weitere Inhaltsstoffe wie Kalzium, Phosphat und bestimmte Stabilisatoren. Diese Inhaltsstoffe unterstützen die remineralisierende Wirkung des Fluorids auf den Zahnschmelz.
Welche Vorteile bringt die Fluoridlackanwendung?
Die Fluoridlackanwendung zur Zahnschmelzhärtung bietet Patienten verschiedene Vorteile:
Verbesserung der Zahnstabilität: Durch die Einlagerung von Fluorid in den Zahnschmelz wird dieser deutlich widerstandsfähiger gegen Säureangriffe und Karies.
Schutz vor Karies: Das Fluorid im Lack macht den Zahnschmelz säureresistenter. So können Kariesbakterien den Zahn weniger leicht angreifen und zerstören.
Remineralisierung des Zahnschmelzes: Der Fluoridlack regt die Einlagerung von Mineralien wie Kalzium und Phosphat in den Zahnschmelz an. Dieser wird so wieder aufgebaut und gestärkt.
Verringerung von Empfindlichkeiten: Durch die Härtung des Zahnschmelzes können Zähne, die vorher empfindlich auf Kälte, Wärme oder Berührung reagierten, deutlich weniger Beschwerden verursachen.
Langfristiger Schutzeffekt: Die Wirkung des Fluoridlacks hält mehrere Monate an. Eine regelmäßige Anwendung (alle 6 Monate) kann den Zahnschmelz dauerhaft stärken.
Für wen ist die Fluoridlackanwendung geeignet?
Die Fluoridlackanwendung zur Zahnschmelzhärtung ist grundsätzlich für alle Patienten geeignet, die ihre Zahngesundheit erhalten oder verbessern möchten. Besonders empfohlen ist sie für:
Kinder und Jugendliche: In dieser Altersgruppe ist der Zahnschmelz noch nicht vollständig ausgereift. Die FLA kann hier den Schutzmantel der Zähne aufbauen.
Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter wird der Zahnschmelz dünner und anfälliger. Die FLA hilft hier, die Zähne zu stärken.
Patienten mit erhöhtem Kariesrisiko: Menschen, die besonders anfällig für Karies sind, wie z.B. Diabetiker oder Raucher, profitieren besonders von der Fluoridlackanwendung.
Patienten mit Zahnschmelzerosionen: Säurehaltige Nahrungsmittel, Reflux oder Zähneknirschen können den Zahnschmelz abnutzen. Hier kann die FLA Abhilfe schaffen.
Patienten nach einer Kieferorthopädischen Behandlung: Nach dem Entfernen einer Zahnspange ist der Zahnschmelz oft geschwächt. Die FLA hilft, ihn wieder aufzubauen.
Fazit: FLA Fluoridlackanwendung zur Zahnschmelzhärtung
Die Fluoridlackanwendung zur Zahnschmelzhärtung, kurz FLA, ist eine wichtige zahnmedizinische Leistung, die Zahnärzte erbringen können. Dabei wird ein fluorid- und mineralstoffhaltiger Lack auf die Zahnoberflächen aufgetragen, um den Zahnschmelz zu stärken und vor Karies zu schützen.
Die FLA bringt viele Vorteile für die Zahngesundheit: Sie verbessert die Stabilität des Zahnschmelzes, reduziert Kariesanfälligkeit, regt die Remineralisierung an und verringert Empfindlichkeiten. Für bestimmte Patientengruppen wie Kinder, Ältere oder Menschen mit erhöhtem Kariesrisiko ist sie besonders empfehlenswert.
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