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Volumentomografie (DVT)
Volumentomografie: Definition, Eigenschaften & Anwendung
Die Volumentomografie revolutioniert seit Ende der 1990er Jahre die bildgebende Diagnostik in der zahnmedizinischen Praxis. Dieses hochmoderne dreidimensionale Röntgenverfahren ermöglicht Zahnärzten eine deutlich präzisere Beurteilung anatomischer Strukturen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich als herkömmliche zweidimensionale Aufnahmetechniken. Durch die räumliche Darstellung können komplexe Behandlungen besser geplant und durchgeführt werden, was die Sicherheit für Patienten erheblich erhöht.
Was ist Volumentomografie
Die digitale Volumentomografie bezeichnet ein radiologisches Bildgebungsverfahren, das unter der englischen Bezeichnung Cone Beam Computed Tomography bekannt ist. Im deutschsprachigen Raum wird häufig die Abkürzung DVT verwendet. Bei dieser Untersuchungsmethode rotiert eine Röntgenröhre einmal oder teilweise um den Kopf des Patienten und erzeugt dabei mehrere hundert bis über sechshundert einzelne Projektionsaufnahmen. Ein leistungsstarker Computer verarbeitet diese Einzelbilder mittels spezieller Rückprojektionsalgorithmen zu einem dreidimensionalen Volumendatensatz. Im Gegensatz zur herkömmlichen Computertomografie nutzt die Volumentomografie ein kegelförmiges Strahlenbündel und einen zweidimensionalen Bildrezeptor. Dadurch entstehen hochauflösende Bilder mit einer isometrischen Ortsauflösung in allen drei Raumrichtungen, die eine Betrachtung der untersuchten Region aus jedem beliebigen Blickwinkel ermöglichen. Die Aufnahmezeit beträgt lediglich zehn bis zwanzig Sekunden, während die gesamte Untersuchung weniger als eine Minute in Anspruch nimmt.
Bedeutung in der Zahnmedizin
Die Volumentomografie hat sich seit ihrer Einführung in die zahnärztliche Praxis im Jahr 1997 zu einem unverzichtbaren diagnostischen Werkzeug entwickelt. Während anfangs nur spezialisierte Kieferchirurgen über entsprechende Geräte verfügten, nutzen heute zahlreiche allgemeinzahnärztliche Praxen diese Technologie. Die besondere Bedeutung liegt in der verzerrungsfreien Darstellung knöcherner Strukturen des Gesichtsschädels. Im Vergleich zu konventionellen Panoramaschichtaufnahmen liefert die Volumentomografie deutlich detailreichere Informationen über die dreidimensionale Anatomie. Zahnärzte können damit Wurzelkanäle, Nervverläufe, Kieferknochen und umliegende Strukturen millimetergenau beurteilen. Diese präzisen Informationen bilden die Grundlage für sichere Behandlungsplanungen und minimieren das Risiko von Komplikationen während chirurgischer Eingriffe. Besonders wertvoll ist die Möglichkeit, benachbarte sensible Strukturen wie den Unterkiefernerv oder die Kieferhöhle exakt zu lokalisieren und bei der Planung zu berücksichtigen.
Anwendungsgebiete
Das Spektrum der Anwendungsmöglichkeiten in der Zahnmedizin ist außerordentlich vielfältig. In der Implantologie stellt die Volumentomografie den Goldstandard für die präoperative Planung dar. Zahnärzte können vor der Implantatsetzung Höhe, Breite und Qualität des vorhandenen Kieferknochens exakt vermessen sowie die Position wichtiger anatomischer Strukturen bestimmen. Bei der Entfernung von Weisheitszähnen zeigt die dreidimensionale Bildgebung die genaue Lage der Zahnwurzeln und deren Beziehung zum Unterkiefernerv. In der Endodontie unterstützt die Volumentomografie die Diagnose komplexer Wurzelkanalanatomien, zusätzlicher Wurzelkanäle oder Wurzelfrakturen. Kieferorthopäden nutzen das Verfahren zur Darstellung verlagerter Zähne und zur Beurteilung kieferorthopädischer Fehlstellungen. Weitere wichtige Einsatzgebiete umfassen die Diagnostik von Zysten und Tumoren, die Abklärung entzündlicher Prozesse im Kieferknochen, die Beurteilung der Kieferhöhlen bei Verdacht auf odontogene Sinusitis sowie die Untersuchung von Kiefergelenkerkrankungen. Nach Unfällen ermöglicht die Volumentomografie eine präzise Beurteilung von Kieferfrakturen und Zahnverletzungen.
Vorteile
Die Volumentomografie bietet gegenüber herkömmlichen Röntgenverfahren erhebliche Vorzüge. Der bedeutendste Vorteil liegt in der deutlich reduzierten Strahlenbelastung im Vergleich zur klassischen Computertomografie. Fachleute beziffern die Dosisreduktion auf etwa siebzig bis neunzig Prozent. Gegenüber einer einfachen Panoramaschichtaufnahme liegt die Strahlenbelastung nur etwa beim Vierfachen, während sie im Vergleich zur Computertomografie nur ein Viertel beträgt. Die dreidimensionale Darstellung ermöglicht eine erheblich präzisere Diagnosestellung als zweidimensionale Aufnahmen. Zahnärzte können Strukturen aus verschiedenen Perspektiven betrachten und virtuelle Schnitte durch beliebige Ebenen legen. Die Untersuchung erfolgt in offener Bauweise ohne geschlossene Röhre, was für Patienten deutlich angenehmer ist und keine Platzangst verursacht. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Aufnahmen direkt in der Praxis angefertigt und ausgewertet werden können. Patienten müssen nicht mehr zu spezialisierten Radiologiepraxen überwiesen werden. Zudem verursachen metallische Restaurationen wie Zahnkronen oder Füllungen weniger störende Artefakte als bei der Computertomografie.
Durchführung und Sicherheitsaspekte
Die Untersuchung mit dem Volumentomografen verläuft für Patienten unkompliziert und schmerzfrei. Nach dem Anlegen einer Strahlenschutzschürze und häufig eines Schilddrüsenschutzes wird der Patient je nach Gerätetyp sitzend oder stehend positioniert. Spezielle Fixierungshilfen wie Kinnauflagen oder Stirnbänder verhindern Bewegungen während der Aufnahme, die zu Bildunschärfen führen würden. Während der wenigen Sekunden dauernden Rotation der Röntgenröhre sollte der Patient möglichst still halten. Kontraindikationen bestehen vor allem für schwangere Frauen, bei denen eine Röntgenuntersuchung nur in absoluten Ausnahmefällen durchgeführt werden sollte. Vor jeder Untersuchung prüft der Zahnarzt sorgfältig, ob die Volumentomografie tatsächlich notwendig ist oder ob konventionelle Aufnahmen ausreichen. Dieses Prinzip der rechtfertigenden Indikation entspricht dem Strahlenschutzgrundsatz, wonach der diagnostische Nutzen das Strahlenrisiko deutlich überwiegen muss.
Fazit
Die Volumentomografie hat sich als unverzichtbares diagnostisches Instrument in der modernen Zahnmedizin etabliert. Sie ermöglicht präzise dreidimensionale Einblicke in anatomische Strukturen bei gleichzeitig geringer Strahlenbelastung. Durch die verbesserte Diagnostik können Behandlungen sicherer geplant und Komplikationen vermieden werden. Wenn Sie vor einer komplexen zahnmedizinischen Behandlung stehen und Unterstützung bei Ihrer Entscheidung wünschen, empfiehlt sich eine Zweite Zahnarztmeinung. Moderne bildgebende Verfahren wie die Volumentomografie tragen entscheidend dazu bei, dass zahnärztliche Eingriffe heute präziser und schonender durchgeführt werden können als je zuvor.
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