
Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes
Der Begriff "Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes" aus dem Bewertungsmaßstab für zahnärztliche Leistungen (BEMA) Teil 1 Konservierende/Chirurgische Zahnheilkunde beschreibt einen komplexen zahnärztlichen Eingriff. Dabei wird ein Zahn mit mehreren Wurzeln teilweise entfernt, um den verbleibenden Teil zu erhalten. Dies kann in manchen Fällen eine Alternative zur vollständigen Zahnextraktion darstellen. Im Folgenden erläutern wir diesen BEMA-Begriff detailliert und verständlich für Laien.
Was bedeutet der BEMA-Begriff "Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes"?
Bei der Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes handelt es sich um einen zahnerhaltenden Eingriff, bei dem eine der Zahnwurzeln entfernt wird, während der übrige Teil des Zahnes im Kiefer verbleibt. Mehrwurzelige Zähne sind vor allem im Seitenzahnbereich zu finden und haben, wie der Name schon sagt, zwei oder mehr Wurzeln. Durch die Teilentfernung kann häufig der restliche Zahn erhalten und weiter genutzt werden, was für den Patienten von Vorteil ist.
Welche Begriffe kommen im Kontext von "Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes" vor?
Mehrwurzeliger Zahn: Ein Zahn, der mehr als eine Wurzel aufweist, was vor allem bei Zähnen im hinteren Beziehungsweise Seitenzahnbereich des Kiefers der Fall ist.
Hemisektion: Das Durchtrennen und Entfernen einer der Zahnwurzeln, während der restliche Teil des Zahnes im Kiefer verbleibt.
Teilextraktion: Das teilweise Entfernen eines Zahnes, im Gegensatz zur vollständigen Zahnextraktion.
Zahnerhaltung: Das Ziel, den Zahn soweit wie möglich zu erhalten, anstatt ihn komplett zu entfernen.
Welche Voraussetzungen gibt es für "Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes"?
Für den Eingriff der Hemisektion und Teilextraktion müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein:
- Der betroffene Zahn muss klinisch und röntgenologisch gründlich untersucht worden sein, um die Machbarkeit und Erfolgsaussichten des Eingriffs beurteilen zu können.
- Der Zahn muss eine gute Prognose für den Erhalt des verbleibenden Zahnteils nach der Teilentfernung aufweisen.
- Der Patient muss über den Eingriff, dessen Risiken und mögliche Komplikationen aufgeklärt werden und seine Einwilligung erteilen.
- Die Mundhygiene des Patienten muss insgesamt in einem guten Zustand sein, um die Heilung und den Erhalt des verbliebenen Zahnteils zu begünstigen.
Was umfasst der Begriff "Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes"?
Der Eingriff der Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes umfasst in der Regel folgende Schritte:
- Örtliche Betäubung des Behandlungsbereichs
- Freilegung des Zahnes und der Wurzeln durch einen Schnitt im Zahnfleisch
- Durchtrennung der Zahnwurzel(n) mit einem Rosenbohrer oder Trennscheibe
- Entfernung der abgetrennten Wurzel(n)
- Glättung und Anpassung des verbliebenen Zahnstumpfes
- Sorgfältiger Wundverschluss im Zahnfleischbereich
- Mögliche Versorgung des verbliebenen Zahnstumpfes mit einer Füllung oder Krone
Zusätzlich können je nach Einzelfall weitere Maßnahmen wie Knochenaufbau oder Weichgewebsanpassungen erforderlich sein. Wichtig ist, dass der verbleibende Zahnstumpf stabil und langfristig funktionsfähig bleibt.
Welche Vorteile bringt die "Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes"?
Die Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes bietet einige Vorteile für den Patienten:
Zahnerhalt: Durch den Verbleib eines Teils des Zahnes im Kiefer kann oft die Zahnsubstanz erhalten und die Kaufunktion aufrechterhalten werden.
Vermeidung einer Lücke: Eine vollständige Extraktion des Zahnes würde eine Zahnlücke hinterlassen, die wiederum andere Zähne belasten und Probleme verursachen kann.
Weniger Aufwand: Im Vergleich zu einer Zahnimplantation oder Brückenversorgung ist der Eingriff der Hemisektion und Teilextraktion deutlich weniger aufwendig.
Kosteneinsparung: Die Erhaltung eines Teils des natürlichen Zahnes ist in der Regel kostengünstiger als eine aufwendigere Zahnersatzlösung.
Für wen ist die "Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes" geeignet bzw. notwendig?
Die Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes kann für Patienten infrage kommen, bei denen einer der hinteren Seitenzähne von einer schwerwiegenden Erkrankung oder Verletzung betroffen ist. Wenn eine vollständige Extraktion des Zahnes vermieden werden soll, kann die Teilentfernung eine gute Option sein. Auch Patienten, die aus finanziellen oder gesundheitlichen Gründen keine aufwendigeren Zahnersatzlösungen wünschen oder in Betracht ziehen können, können von diesem Eingriff profitieren.
BEMA 47b vs GOZ 3130
GOZ 3130 beschreibt die Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes. Diese komplexe Behandlungsmethode wird eingesetzt, wenn eine einzelne Wurzel erkrankt ist, während der Rest des Zahnes erhalten werden kann. Für diese Leistung werden 280 GOZ Punkte angesetzt, was bei Anwendung des GOZ-Faktors von 2,3 zu einem Betrag von 36,22 € führt.
Im Vergleich dazu behandelt die BEMA-Nummer 47b/Hem ebenfalls die Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes. Diese Leistung wird ähnlich durchgeführt, jedoch sind die Voraussetzungen und die spezifische Bewertung unterschiedlich. Hierfür werden 72 BEMA Punkte vergeben, was zu einem Betrag von 74,90 € führt. Der Gleichstandsfaktor für diese Leistung beträgt 4,75.
Der finanzielle Vergleich der beiden Leistungen zeigt ein Defizit von -38,68 € in der GOZ-Abrechnung im Vergleich zur BEMA-Abrechnung. Dies bedeutet, dass die BEMA-Leistung in finanzieller Hinsicht deutlich höher bewertet wird als die GOZ-Leistung.
Die Unterschiede in den Punktwerten und Beträgen reflektieren die verschiedenen Ansätze zur Bewertung zahnmedizinischer Leistungen in der GOZ und BEMA. Diese Abweichungen sind für Zahnarztpraxen entscheidend, da sie nicht nur die Abrechnung, sondern auch die Planung und Durchführung von Behandlungen beeinflussen können. Die Wahl zwischen diesen beiden Abrechnungssystemen kann sowohl klinische als auch betriebswirtschaftliche Überlegungen in der Praxisgestaltung prägen.
Fazit: 47b Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes
Die "Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes" ist eine komplexe, aber gleichzeitig wertvolle zahnärztliche Leistung, die in geeigneten Fällen den Erhalt eines Teils des natürlichen Zahnes ermöglicht. Durch die Teilentfernung einer oder mehrerer Zahnwurzeln kann oft eine Zahnlücke vermieden und die Kaufunktion aufrechterhalten werden. Gleichzeitig ist der Eingriff in der Regel kostengünstiger als aufwendige Zahnersatzlösungen. Patienten, bei denen diese Maßnahme infrage kommt, sollten sich von ihrem Zahnarzt beraten lassen und abwägen, ob sie für sie die richtige Wahl ist.
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