
Tuberplastik, einseitig
Die Tuberplastik, einseitig, ist ein häufig durchgeführter Eingriff in der Zahnheilkunde. Hierbei wird ein knöcherner Vorsprung im Oberkiefer, der sogenannte Tuberkulum, chirurgisch bearbeitet, um eine optimale Passform und Funktion von herausnehmbarem Zahnersatz, wie beispielsweise einer Prothese, zu gewährleisten.
Der vorliegende Artikel informiert Sie detailliert über diesen BEMA-Positionen und erklärt Ihnen alle wichtigen medizinischen Begriffe und Hintergründe verständlich für Laien.
Was bedeutet der BEMA Begriff “60 Tuberplastik, einseitig”?
Bei der Tuberplastik, einseitig, handelt es sich um einen operativen Eingriff im Oberkiefer. Genauer gesagt wird dabei ein knöcherner Höcker, das Tuberkulum, chirurgisch bearbeitet und abgetragen. Dieser Höcker befindet sich auf der Rückseite des Oberkiefers und kann bei Patienten mit herausnehmbarem Zahnersatz wie Prothesen zu Druckstellen und Schmerzen führen. Durch das Abtragen dieses Vorsprungs kann eine optimale Passform und erhöhter Tragekomfort des Zahnersatzes erreicht werden.
Welche Begriffe kommen im Kontext der “60 Tuberplastik, einseitig” vor?
Tuberkulum:
Das Tuberkulum ist ein knöcherner Vorsprung im Oberkiefer.
Bei einer Tuberplastik wird dieser Vorsprung chirurgisch abgetragen.
Das Tuberkulum kann eine Störung der Okklusion (Biss) verursachen und sollte daher entfernt werden.
Der Eingriff dient dazu, eine gleichmäßigere Kieferform und eine optimale Passung von Zahnersatz zu ermöglichen.
Alveolarfortsatz:
Der Alveolarfortsatz ist der Kieferkamm, an dem die Zähne verankert sind.
Bei der Tuberplastik wird dieser Knochenfortsatz im Bereich des Tuberkulums ebenfalls modelliert, um eine gerade Kieferkammlinie zu schaffen.
Eine gleichmäßige Alveolarfortsatzkonfiguration ist wichtig für den Halt und die Funktion von Zahnersatz wie Kronen, Brücken oder Prothesen.
Prothese:
Eine Prothese ist ein herausnehmbarer Zahnersatz, der als Teil- oder Vollprothese getragen wird.
Eine Tuberplastik ermöglicht oft erst die Versorgung mit einer gut sitzenden Prothese, da der Kiefer vorher unregelmäßig geformt sein kann.
Durch die Korrektur des Tuberkulums und des Alveolarfortsatzes kann die Prothese stabiler und komfortabler sitzen.
Mukosa:
Die Mukosa bezeichnet die Schleimhaut im Mundraum.
Bei der Tuberplastik muss die Mukosa ĂĽber dem Tuberkulum durchtrennt und wieder verschlossen werden.
Eine intakte und gesunde Mundschleimhaut ist wichtig für den Halt und die Verträglichkeit von Zahnersatz.
Abrasion:
Abrasion bezeichnet den Abtrag oder die Abnutzung von Gewebe.
Bei einer unregelmäßigen Knochenform wie einem ausgeprägten Tuberkulum kann es zu verstärkter Abrasion der Prothese oder sogar der Schleimhaut kommen.
Die Tuberplastik dient dazu, diese Abnutzungserscheinungen zu verhindern.
Lokalanästhesie:
Die Lokalanästhesie betäubt nur den operierten Bereich und nicht den gesamten Körper.
Für den Eingriff der Tuberplastik wird der Operationsbereich lokal betäubt, um Schmerzen zu vermeiden. Die Lokalanästhesie ermöglicht eine gezielte und präzise Durchführung der Operation.
Welche Voraussetzungen gibt es fĂĽr die Tuberplastik, einseitig?
Damit eine Tuberplastik durchgefĂĽhrt werden kann, mĂĽssen einige Voraussetzungen erfĂĽllt sein:
Vorhandensein eines herausnehmbaren Zahnersatzes wie einer Prothese
Starke Ausprägung des Tuberkulum im Oberkiefer, das zu Druckstellen und Schmerzen führt
Gute Allgemeingesundheit des Patienten, um den Eingriff zu tolerieren
Gute Mundhygiene und Zahngesundheit, um Komplikationen zu vermeiden
Einwilligung des Patienten nach ausführlicher Aufklärung über den Eingriff
Was umfasst die Tuberplastik, einseitig?
Der Eingriff der Tuberplastik, einseitig, umfasst folgende Schritte:
Lokalanästhesie des Operationsgebiets: Zunächst wird der Bereich um das Tuberkulum mit einer örtlichen Betäubung versorgt, damit der Patient keine Schmerzen empfindet.
Freilegen des Knochens: Anschließend wird die Schleimhaut (Mukosa) über dem Tuberkulum vorsichtig abgelöst, um den darunterliegenden Knochen freizulegen.
Abtragen des Tuberkulum: Mit speziellen chirurgischen Instrumenten wie Fräsen oder Meißeln wird nun der knöcherne Vorsprung des Tuberkulum abgetragen, bis eine glatte Oberfläche entsteht.
Glätten und Formen der Oberfläche: Um eine optimale Passform des Zahnersatzes zu garantieren, wird die Knochenoberfläche anschließend sorgfältig geglättet und geformt.
Wundverschluss: Zum Abschluss wird die Schleimhaut wieder sorgfältig verschlossen, um eine schnelle Heilung zu ermöglichen.
Während des gesamten Eingriffs wird der Patient durch die Lokalanästhesie schmerzfrei gehalten. Nach der Operation ist eine kurze Erholungsphase üblich, bevor der Patient den Eingriff als abgeschlossen betrachten kann.
Welche Vorteile bringt die Tuberplastik, einseitig?
Die Tuberplastik, einseitig, bringt fĂĽr Patienten mit herausnehmbarem Zahnersatz wie Prothesen einige wichtige Vorteile:
Verbesserter Sitz und Halt des Zahnersatzes: Durch das Abtragen des störenden Knochenhöckers wird eine optimale Passform und ein fester Sitz des Zahnersatzes ermöglicht. Dies erhöht den Tragekomfort deutlich.
Vermeidung von Druckstellen und Schmerzen: Ohne den knöchernen Vorsprung kann der Zahnersatz reibungslos auf der Gaumenschleimhaut aufliegen, ohne Schmerzen oder Verletzungen zu verursachen.
Stärkere Kaukraft und verbesserte Funktion: Der verbesserte Halt und Sitz des Zahnersatzes führt zu einer gesteigerten Kaukraft und Kaufunktion für den Patienten.
Erhöhte Lebensqualität: Insgesamt sorgt die Tuberplastik für eine deutliche Steigerung der Lebensqualität, da Probleme mit dem Zahnersatz behoben werden.
FĂĽr wen ist die Tuberplastik, einseitig geeignet bzw. notwendig?
Die Tuberplastik, einseitig, ist in erster Linie für Patienten mit herausnehmbarem Zahnersatz wie Teilprothesen oder Vollprothesen indiziert. Häufig tritt das Problem des störenden Knochenhöckers (Tuberkulum) im Oberkiefer auf, der zu Druckstellen und Schmerzen beim Tragen des Zahnersatzes führt.
Der Eingriff kann somit Patienten mit folgenden Indikationen empfohlen werden:
Vorhandensein einer Oberkiefer-Prothese oder -Teilprothese
Starke Ausprägung des Tuberkulum im Oberkiefer
Auftreten von Druckstellen und Schmerzen beim Tragen des Zahnersatzes
Wunsch nach verbessertem Halt und Sitz des Zahnersatzes
Durch die Tuberplastik kann die Lebensqualität dieser Patienten deutlich gesteigert werden, da Probleme mit dem Zahnersatz behoben werden.
BEMA 60 vs GOZ 3250
GOZ 3250 beschreibt die einseitige Tuberplastik, ein chirurgischer Eingriff, der häufig zur Verbesserung der dentofazialen Ästhetik und Funktion durchgeführt wird. Diese Maßnahme kann notwendig sein, um den Zugang zu den hinteren Zähnen zu erleichtern oder um die Kieferstruktur zu optimieren. Für diese Leistung werden 270 GOZ Punkte angesetzt, was bei Anwendung des GOZ-Faktors von 2,3 zu einem Betrag von 34,93 € führt.
Im Gegensatz dazu behandelt die BEMA-Nummer 60 ebenfalls die einseitige Tuberplastik. Diese Leistung wird jedoch mit 80 BEMA Punkten bewertet, was zu einem Betrag von 83,22 € führt. Der Gleichstandsfaktor für diese Leistung beträgt 5,48.
Der finanzielle Vergleich zwischen den beiden Leistungen zeigt ein Defizit von -48,29 € in der GOZ-Abrechnung im Vergleich zur BEMA-Abrechnung. Dies bedeutet, dass die BEMA-Leistung in finanzieller Hinsicht signifikant höher bewertet wird als die GOZ-Leistung.
Die unterschiedlichen Punktwertungen und Beträge verdeutlichen die verschiedenen Bewertungsmethoden, die in der GOZ und BEMA zur Anwendung kommen. Diese Unterschiede sind für Zahnarztpraxen von Bedeutung, da sie sowohl die Abrechnung als auch die strategische Planung von zahnärztlichen Eingriffen beeinflussen können. Die Entscheidung zwischen den beiden Abrechnungssystemen kann wichtige klinische und wirtschaftliche Auswirkungen auf die Praxisorganisation haben.
Fazit
Die Tuberplastik, einseitig, ist ein wichtiger zahnärztlicher Eingriff zur Optimierung des Sitzes und Haltes von herausnehmbarem Zahnersatz wie Prothesen. Durch das Abtragen des knöchernen Vorsprungs im Oberkiefer werden Druckstellen und Schmerzen vermieden, was den Tragekomfort deutlich erhöht.
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