GOZ 9000: Implantatsbezogene Analyse und Vermessung

Die GOZ-Position 9000 ist im Abschnitt „Implantologische Leistungen“ der Gebührenordnung für Zahnärzte enthalten. Inhalt der Leistung ist die Implantatsbezogene Analyse und Vermessung, die den Alveolarfortsatz, den Kieferkörper, die angrenzenden knöchernen Strukturen und die Schleimhaut mit einschließt. Im Leistungsumfang sind außerdem die Auswertung radiologischer Befundunterlagen, Modellen und Fotos enthalten.

In der Gebührenordnung sind 884 Punkte für die Leistung festgesetzt. Wird sie im Einfachsatz abgerechnet, so ergibt sich daraus eine Gebühr in Höhe von 49,72 €. Da bereits ein durchschnittlicher Arbeitsaufwand zur Berechnung des 2,3-fachen Satzes berechtigt, belaufen sich die Kosten meist auf 114,35 €.

Ein Mehraufwand kann dem Zahnarzt entstehen, wenn mehrere Implantate in einem Kiefer geplant werden müssen oder eine Röntgenmessschablone zum Einsatz kommt. In diesen und anderen Fällen kommen Steigerungsfaktoren bis 3,5 zur Anwendung. In der Folge erhöhen sich die Kosten auf bis zu 174,01 €.

Für die Gebührenfestsetzung von GOZ 9000 sind drei Faktoren relevant. Neben dem Punktwert von 5,62 Cent werden die Punktzahl 884 und der Steigerungsfaktor berücksichtigt, der den Arbeitsaufwand des Zahnarztes darstellt.

Für die Berechnung der Gesamtkosten kommt die folgende Formel zum Einsatz: 0,0562421 Euro x 884 x Steigerungsfaktor. Der Steigerungssatz beeinflusst die Gesamtkosten wesentlich, was folgende Tabelle zeigt:

Faktor	1-facher Satz	2,3-facher Satz	3,5-facher Satz
Kosten	49,72 €	114,35 €	174,01 €

Kommt bei der Behandlung eine Röntgenmessschablone zum Einsatz, so ist der Zahnarzt dazu berechtigt, die dazugehörigen Labor- und Materialkosten gesondert in Rechnung zu stellen.

Die Leistung ist auch dann berechnungsfähig, wenn der Zahnarzt lediglich temporäre oder orthodontische Implantate inseriert. Werden Implantate im Ober- und im Unterkiefer geplant, so berechtigt dies den Zahnarzt dazu, GOZ 9000 zweifach in Rechnung zu stellen.

Ein Implantat dient als künstlicher Ersatz der natürlichen Zahnwurzel. Bei der Inszenierung eines solchen Implantates werden Metallstifte im Rahmen einer Operation in den Kiefer eingeführt. Darauf ist die feste Verankerung von Kronen oder Zahnersatz möglich. Damit die Operation sicher durchgeführt werden kann, müssen im Vorfeld mehrere Untersuchungen durchgeführt werden. Für diese rechnet der Zahnarzt die Gebührennummer 9000 ab. 

Teil der Untersuchungen sind verschiedene Messungen, die vor allem am Kiefer und am Alveolarfortsatz durchgeführt werden. Der Zahnarzt schaut sich außerdem die umliegenden Strukturen an und beurteilt, wie das Implantat daran ansetzen kann. Hierfür werden neben Modellen und Fotos auch Röntgenaufnahmen zu Rate gezogen.

Gegebenenfalls kann eine individuelle Schablone zur Diagnostik angefertigt werden, die ebenfalls Teil der Leistung ist. Auch die Auswahl des geeigneten Implantats ist mit der Berechnung von GOZ 9000 abgegolten.

In der Gebührenordnung sind mehrere Einflussfaktoren genannt, die für einen Mehraufwand sorgen und zur Berechnung von Steigerungsfaktoren berechtigen. Dies ist einerseits der Fall, wenn mehrere Implantate in einem Kiefer geplant werden. Auch wenn der Zahnarzt anatomisch gefährdete Strukturen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Implantat wahrnimmt und auf diese Rücksicht nehmen muss, dürfen höhere Sätze in Rechnung gestellt werden.

Findet die Planung bei einer Defektversorgung statt, kann der Zahnarzt den Aufwand ebenfalls durch höhere Sätze honorieren. Das gleiche gilt, wenn die Befundunterlagen besonders umfangreich sind und daher mehr Zeit veranschlagt werden muss.

Neben GOZ 9000 dürfen noch weitere Leistungen in Rechnung gestellt werden. Eine isolierte Abrechnung ist eher selten vorzufinden. Besonders häufig ist ein gemeinsames Vorkommen bei folgenden Gebührenziffern:

•  GOZ 0030: Erstellung eines Heil- und Kostenplans
• GOZ 0050: Planungsmodelle
• GOZ 9003: Implantat-Bohrschablone
• GOZ 9005: Implantat-Navigationsschablone
• GOZ § 6 Abs. 1: Virtuelle Implantation mittels DVT
• GOZ § 6 Abs. 1: Erstellung von Planungsfotos analog
• GOÄ 5000ff.: Röntgendiagnostik

Die oben zitierten Bestimmungen stammen aus der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ). Diese deckt jedoch nur den privatzahnärztlichen Bereich ab. Sollen die gleichen Leistungen bei Kassenpatienten durchgeführt werden, ist stattdessen der BEMA-Katalog maßgeblich. Dort findet sich jedoch keine analoge Position zu GOZ 9000 Implantatsbezogene Analyse und Vermessung.