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Zahnprovisorium - Behandlung und Kostenpunkt

Um die Zeit zwischen Zahnverlust und dem Einsetzen des finalen Zahnersatzes zu überbrücken, erhalten Patienten ein Provisorium. Dieses schließt die vorhandene Lücke schnell und sorgt für den Erhalt der Kaufunktion. Dieser Artikel beleuchtet die Kosten dieses Zahnprovisoriums und zeigt, in welchen Fällen die Behandlung sinnvoll ist.

Ein Zahnprovisorium überbrückt die Zeit bis zum finalen Zahnersatz
Inhaltsverzeichnis

1.

Was ist ein Zahnprovisorium?

Nach einem Zahnverlust gibt es verschiedene dauerhafte Optionen, um für Ersatz zu sorgen. Dazu zählen Brücken, Kronen, Stiftzahn oder Implantat. Doch bis dieser finale Zahnersatz im Labor angefertigt wurde und eingesetzt werden kann, vergeht etwas Zeit. Für diesen Fall erhalten die Patienten ein Provisorium, welches unmittelbar nach dem Zahnverlust eingesetzt werden kann.

Je mehr Zeit zwischen dem Zahnverlust und der Behandlung liegt, desto größer ist die Bedeutung des Provisoriums. Während bei einer Zahnbrücke eine Wartezeit von wenigen Wochen entstehen kann, sind es bei einem Implantat oft mehrere Monate. Umso wichtiger ist es in diesem Fall, die Kaufunktion zu erhalten und die entstandene Lücke aus Gründen der Ästhetik zu schließen.

2.

Die verschiedenen Arten des Zahnprovisoriums

Der Zahnarzt unterscheidet zwischen verschiedenen Arten des Provisoriums, die bei der Behandlung zum Einsatz kommen können. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die verschiedenen Optionen.

Eine wichtige Unterscheidung betrifft die Dauer des Provisoriums. Von einem Kurzzeitprovisorium ist die Rede, wenn der vorübergehende Zahnersatz nur wenige Tage bis maximal vier Wochen getragen werden soll. Die Anforderungen an das Material sind folglich geringer als bei einem Langzeitprovisorium.

Das Langzeitprovisorium zeichnet sich durch eine höhere Stabilität und Haltbarkeit aus. Es kann einen Zeitraum von mehreren Monaten überbrücken und bietet einen höheren Tragekomfort. Langzeitprovisorien sind dazu geschaffen, den Belastungen beim Kauen und beim Sprechen dauerhaft standzuhalten. Bei Bedarf nimmt der Zahnarzt auch Anpassungen vor, um die Prothese an die Zahnlücke anzupassen.

Bei einer Zahnlücke größeren Ausmaßes kann die provisorische Zahnprothese zum Einsatz kommen, ehe zum Beispiel eine Vollprothese angefertigt wurde. Hierbei kommt zum Beispiel eine Zahnprothese aus Kunststoff zum Einsatz.

Eine ähnliche Funktion erfüllt die provisorische Zahnbrücke. So kann der Zahnarzt zum Beispiel eine Klebe- oder Maryland-Brücke als festsitzendes Provisorium anfertigen. Die Brücke wird hierzu an den Nachbarzähnen befestigt und besteht aus einem mittleren Glied mit zwei Flügeln. Damit ersetzt die Brücke beispielsweise einen fehlenden Zahn im Seitenzahnbereich, bis ein Implantat eingeheilt ist und dort die dauerhafte Krone aufgeschraubt werden kann.

Provisorische Implantate sind dazu geeignet, nach einem Zahnverlust durch Unfall oder Krankheit die entstandene Lücke schnell zu schließen. Sie überbrücken die Zeit, bis die eigentlichen Implantate eingeheilt sind.

3.

Warum ist ein Provisorium sinnvoll?

In ganz unterschiedlichen Situationen kann es sinnvoll sein, sich für diese vorübergehende Form des Zahnersatzes zu entscheiden. Im wesentlichen erfüllt sie drei wichtige Funktionen:

  •  Kaufunktion: Ist nur noch ein Zahnstumpf vorhanden oder fehlt ein Zahn ganz, ist die Kaufunktion an dieser Stelle stark beeinträchtigt. Das Provisorium kann diesen Ausfall auffangen und stabilisiert gleichzeitig den Biss. So reduziert sich das Risiko, dass zum Beispiel benachbarte Zähne in die entstandene Lücke kippen.
  • Schutzfunktion: Provisorien können nicht nur Lücken verbergen, sondern auch vorbehandelte bzw. geschliffene Zähne schützen. Äußere thermische und mechanische Reize können zum Beispiel den geschliffenen Pfeilern einer geplanten Brücke zusetzen. Das Provisorium reduziert diese Gefahr.
  • Ästhetik: Aus Patientensicht spielt die Optik des Zahnersatzes eine große Rolle. Nicht nur im Frontzahnbereich ist es keine Option, über Monate mit einer großen Lücke durch die Welt zu gehen. Das Provisorium stellt die geschlossene Zahnreihe wieder her, sorgt für den Erhalt des Lächelns und erfüllt damit eine wichtige ästhetische Funktion.
4.

Was kostet ein Zahnprovisorium?

Aufgrund der vielen verschiedenen Arten des Zahnprovisoriums lassen sich nur schwer Angaben zu den Kosten machen. Finanzielle Differenzen haben mit dem Behandlungsumfang und der Anzahl der Zähne zu tun, die vorübergehend ersetzt werden müssen. Bei einer provisorischen Krone liegen die Kosten zwischen 50 und 100 Euro. Ist hingegen eine komplizierte Brücke notwendig, um die Zeit bis zum festsitzenden Zahnersatz zu überbrücken, können die Kosten bis in den vierstelligen Bereich steigen.

Provisorische Kroneca. 50 €
Provisorische Protheseca. 150 bis 300 €
Provisorische Brückeca. 300 bis 500 €
Provisorische Interims-Implantateca. 900 bis 1.200 €

Um die anfallenden Kosten vor der Behandlung abschätzen zu können, erstellt der Zahnarzt einen Heil- und Kostenplan. In diesem sind die einzelnen Positionen genau aufgeschlüsselt. Gesetzlich Versicherte müssen damit rechnen, dass die Krankenkasse lediglich die notwendige medizinische Grundversorgung übernimmt. Wer hingegen anspruchsvollen Zahnersatz erhalten möchte, muss die zusätzlichen Kosten selbst tragen. Sie erhalten dafür lediglich einen Festzuschuss, der sich an den Kosten der Regelversorgung orientiert. 60% von dieser Summe werden von der Krankenkasse übernommen.

5.

Welche Nachteile haben Provisorien?

In Anbetracht der hohen Kosten stellen sich viele Patienten die Frage, ob ein Provisorium in ihrem Fall überhaupt notwendig ist. Denn der Zahnersatz ist nicht frei von Nachteilen. So müssen Patienten damit rechnen, dass neben dem geplanten dauerhaften Zahnersatz noch weitere Kosten für die Zeit der Überbrückung anfallen. Gleichzeitig ist der Tragekomfort bei vielen Lösungen begrenzt. Dies gilt insbesondere für herausnehmbare Klammern und Interimsprothesen, die nur unzureichend befestigt sind. Damit haben sie keinen optimalen Halt und können den beim Kauen wirkenden Kräften nur begrenzt standhalten.

Zudem ist es nicht in allen Fällen notwendig, den finanziellen und zeitlichen Aufwand für ein Provisorium in Kauf zu nehmen. Inzwischen profitieren Zahnärzte von computergestützten Techniken, welche die Herstellung und die Eingliederung von Zahnkronen, vollkeramischer Brücken oder Inlays innerhalb eines Tages möglich machen. Dadurch hat sich die durchschnittliche Herstellungszeit für Zahnersatz deutlich verkürzt und die Notwendigkeit für ein Provisorium sinkt.

6.

So pflegen Sie ihr Provisorium richtig

Obwohl von Beginn an klar ist, dass das Provisorium nicht länger als ein paar Wochen bzw. ein paar Monate im Mundraum verbleiben wird, ist die Zahnprovisorium Pflege wichtig. Die absolute Grundlage ist eine gute allgemeine Mundhygiene mit regelmäßigem Zähneputzen.

Besonderheiten sind vor allem bei herausnehmbaren Lösungen zu beachten, wie zum Beispiel einer Klammerprothese. Interdentalbürsten helfen dabei, die Übergänge zu den Nachbarzähnen und zum Zahnfleisch gründlich zu reinigen. Da die Passgenauigkeit eines Provisoriums geringer ist als bei langfristigem Zahnersatz, bietet sich dort eine besondere Angriffsfläche für Bakterien. Um Erkrankungen vorzubeugen, ist eine gründliche Reinigung deshalb besonders wichtig.

Kommt es während der Einsatzzeit zu einem Defekt oder verliert das Provisorium seinen Halt, so ist ein rascher Besuch in der Praxis unumgänglich. Der Zahnarzt nimmt dann entsprechende Anpassungen vor oder kümmert sich um Ersatz.

Häufige Fragen
Im Falle einer Klammerprothese oder einer Interimsprothese kann das Provisorium meist selbst wieder eingesetzt werden, um eine höhere Stabilität zu erhalten. Ist dies nicht möglich, sollten Sie schnellstmöglich eine Zahnarztpraxis aufsuchen.
Bei einem Kurzzeitprovisorium liegt die Haltbarkeit zwischen wenigen Tagen und bis zu vier Wochen. Ist ein Provisorium für einen längeren Zeitraum ausgelegt, so hat es eine Haltbarkeit von mehreren Monaten.
Nein, diagesetzlichen Krankenkassen bezahlen lediglich einen Festzuschuss für den Zahnersatz, der sich an den Kosten der Regelversorgung orientiert und 60% von diesen abdeckt.
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