GOZ 4020: Lokalbehandlung von Mundschleimhauterkrankungen gegebenenfalls einschließlich Taschenspülungen

Die GOZ-Position 4020 ist im Abschnitt E Leistungen bei Erkrankungen der Mundschleimhaut und des Parodontiums der Gebührenordnung für Zahnärzte zu finden. Gegenstand der Leistung ist die Behandlung von Mundschleimhauterkrankungen, was gegebenenfalls auch Taschenspülungen einschließt.

Für die Gebührenfestsetzung von GOZ 4020 sind die Punktzahl 45, der Punktwert 5,62 Cent und der Steigerungsfaktor von Relevanz, den der Zahnarzt bestimmt. Im Einfachsatz beträgt die Gebühr 2,53 €. Typischerweise wird bei einem durchschnittlichen Arbeitsaufwand jedoch der Steigerungsfaktor 2,3 angewendet, was die Kosten auf 5,82 € erhöht.

Bei einem besonderen Arbeitsaufwand, zum Beispiel wenn mehrere Maßnahmen zur Behandlung innerhalb einer Sitzung angewendet müssen, kommen Steigerungsfaktoren bis 3,5 zum Einsatz. Diese erhöhen die Gebühr auf bis zu 8,86 €.

Bei GOZ 4020 handelt es sich um eine Gebühr, die pro Sitzung einmal berechnet werden darf. Selbst wenn mehrere Maßnahmen in einer Sitzung angewendet werden, die unter diesen Leistungsinhalt fallen, ist nur die einfache Berechnung möglich.

In der GOZ ist für GOZ 4020 die Punktzahl 45 festgelegt. Die Formel für die Berechnung der Gebühr sieht deshalb folgendermaßen aus: 0,0562421 Euro x 45 x Steigerungsfaktor. Wie groß der Einfluss der Steigerungsfaktoren auf die zu erwartenden Gesamtkosten ist, zeigt die folgende Tabelle:

 

Faktor	1-facher Satz	2,3-facher Satz	3,5-facher Satz
Kosten	2,53 €	5,82 €	8,86 €

 

Werden während der Sitzung lediglich Nachbehandlungen nach einer zuvor erbrachten chirurgischen Leistung durchgeführt, so sind die Voraussetzungen für die Berechnung von GOZ 4020 nicht erfüllt. Auch die Medikamente, die während der Behandlung von Mundschleimhauterkrankungen nach GOZ 4020 zum Einsatz kommen, können nicht gesondert berechnet werden.

Kommt es zu Entzündungen der Mundschleimhaut, können diese vielschichtige Ursachen haben. Einerseits zählen dazu Erreger wie Viren, Bakterien oder Pilze. Andererseits können simple beim Kauen entstandene Verletzungen, der Missbrauch von Genussmitteln wie Alkohol und Nikotin, altersbedingte Faktoren oder andere. Erkrankungen dafür verantwortlich sein. Je nach Ursache unterscheiden sich auch die Symptome der Mundschleimhauterkrankungen. Dabei können Aphten, kleine Knötchen oder sogar Geschwülste im Gewebe auftreten.

Nach der Beurteilung des gesundheitlichen Zustandes entscheidet sich der Zahnarzt für eine zur Symptomatik passende Therapie. Diese kann aus einer medikamentösen Behandlung der betroffenen Stellen bestehen. Zusätzlich werden häufig Spülungen, Desinfektionen oder die lokale Säuberung der Mundschleimhaut eingesetzt. Neben klassischen Behandlungswegen, wie zum Beispiel dem Auftragen von Salben, kann auch das Spülen der Zahnfleischtaschen notwendig werden, das in der GOZ-Position 4020 mit enthalten ist.

Dem behandelnden Zahnarzt kann durch unterschiedliche Umstände ein zusätzlicher Arbeitsaufwand bei der Behandlung nach GOZ 4020 entstehen. Wie aus der Gebührenordnung hervorgeht, ist dies der Fall, wenn zum Beispiel mehrere Maßnahmen für die Behandlung der Erkrankung notwendig werden. Gleiches gilt für den Fall, dass die adäquate Behandlung des Patienten den Einsatz teurer Medikamente erfordert.

Ist außerdem eine Spülung der Zahnfleischtaschen gemeinsam mit anderen Maßnahmen in der selben Sitzung notwendig, erhöht sich der Arbeitsaufwand noch mehr. Deshalb liegt auch hier eine stichhaltige Begründung für die Anwendung von Steigerungsfaktoren bis 3,5 vor.

Die Gebührennummer 4020 Lokalbehandlung von Mundschleimhauterkrankungen steht meist nicht für sich allein, sondern kommt im Verbund mit weiteren Maßnahmen. Deshalb können unter anderem die folgenden Gebührennummern zusätzlich abgerechnet werden: 

• GOZ 0080: Oberflächenanästhesie
• GOZ 0090: Lokalanästhesie
• GOZ 3300: Nachbehandlungen
• GOZ 4025: Subgingivale medikamentöse Lokalapplikation
• GOZ 4030: Beseitigung von Kanten und Fremdreizen
• GOZ 4050: Beseitigung von Belägen
• GOZ 4070 ff.: Parodontalchirurgische Therapie

Im BEMA-Katalog findet sich für die kassenärztliche Abrechnung eine analoge Position zu GOZ 4020. Die Maßnahme mit der Bezeichnung Lokale medikamentöse Behandlung von Schleimhauterkrankungen, Aufbringung von auf der Mundschleimhaut haftenden Medikamenten oder Behandlung von Prothesendruckstellen kann ebenfalls einmal pro Sitzung berechnet werden und findet sich im Abschnitt Konservierende und chirurgische Leistungen und Röntgenleistungen (KCH).

Der analogen BEMA-Position 105 ist die Bewertungszahl 8 zugerechnet. Dies führt typischerweise zu einem Honorar in Höhe von 8,40 €, welches der Zahnarzt direkt über die Kasse abrechnen kann.