GOZ 6210: Kontrolle des Behandlungsverlaufs oder Weiterführung der Retention

Die GOZ-Position 6210 ist Teil des Abschnitts G der Gebührenordnung für Zahnärzte. Sie beschreibt per Definition die „Kontrolle des Behandlungsverlaufs oder Weiterführung der Retention einschließlich kleiner Änderungen der Behandlungs- oder Rententionsgeräte, Therapiekontrolle der gesteuerten Extraktion“.

Für die Leistung sind 90 Punkte festgesetzt. Die Gebührenfestsetzung beeinflussen außerdem der Punktwert von 5,62 Cent und der Steigerungsfaktor. Im Einfachsatz liegen die Kosten bei 5,06 €. Üblich ist jedoch die Abrechnung mit dem 2,3-fachen Satz, was die Kosten auf 11,64 € erhöht.

Entsteht dem Zahnarzt ein außerordentlich großer Aufwand, so darf er Steigerungsfaktoren bis 3,5 berechnen. Folglich erhöhen sich die Kosten auf maximal 17,72 €. Bei noch höheren Sätzen ist vorher eine Vereinbarung zwischen Arzt und Patient notwendig.

GOZ 6210 kann je Sitzung einmal abgerechnet werden. Wird eine gesteuerte Extraktionstherapie durchgeführt, kann die Position ebenfalls einmal je Sitzung berechnet werden.

Die Punktzahl von GOZ 6210 beträgt 60 Punkte. Demnach gilt für die Berechnung der Gesamtkosten die folgende Formel: 0,0562421 Euro x 60 x Steigerungsfaktor. Einen besonderen Einfluss auf die Kosten hat der vom Arzt bestimmte Steigerungsfaktor. Wie sich dieser auf die Kosten auswirkt, geht auch aus folgender Tabelle hervor:

Faktor	1-facher Satz	2,3-facher Satz	3,5-facher Satz
Kosten	5,06 €	11,64 €	17,72 €

Bis der Erfolg einer kieferorthopädischen Behandlung eingestellt ist, können mehrere Jahre vergehen. Ziel ist es hierbei, Fehlstellungen von Zähnen und Kiefern zu korrigieren, wobei unterschiedliche Hilfsmittel zum Einsatz kommen können. Regelmäßige Kontrollen geben Aufschluss über den Verlauf der Behandlung und ermöglichen eine frühzeitige Korrektur. Hierbei bestimmt der Zahnarzt, ob die Hilfsmittel angepasst oder neue eingesetzt werden müssen. Kleinere Anpassungen an den Behandlungsgeräten sind mit der Gebührenziffer bereits abgegolten. Anders sieht es bei größeren Änderungen aus, die zum Teil auch die Zuarbeit des Labors notwendig machen können.

Nachdem die Zähne in Position gebracht wurden, folgt die Phase der Retention. Hierbei wird die neue Position der Zähne gefestigt. Auch während dieser Phase sind Nachuntersuchungen und Kontrollen nötig, die über GOZ 6210 abgerechnet werden können. Dabei wird die GOZ-Position für jede weitere Untersuchung separat abgerechnet.

Die Gebührenordnung nennt mehrere Szenarien, in denen zusätzliche Steigerungsfaktoren neben GOZ 6210 berechnet werden können. Dabei ist eine stichhaltige Begründung nötig, weshalb dem Zahnarzt bei der Behandlung ein zusätzlicher Aufwand entstanden ist. Dies ist etwa der Fall, wenn die Aufnahmefähigkeit des Patienten eingeschränkt ist, zum Beispiel aufgrund seines Alters.

Auch eine geringe Motivation des Patienten ist ein Grund für die Berechnung von Steigerungsfaktoren bis 3,5. Grundsätzlich können auch höhere Sätze berechnet werden. Dafür ist aber im Vorfeld eine Vereinbarung zwischen Arzt und Patient notwendig.

Die GOZ-Position 6210 ist nicht die einzige Gebührenziffer, die im Rahmen der Nachuntersuchungen berechnet werden darf. Um den Arbeitsaufwand in angemessener Weise zu honorieren, darf der Zahnarzt zum Beispiel die folgenden Punkte berechnen:

• GOZ 6090: Maßnahmen zur Einstellung der Okklusion
• GOZ 6190: Beratendes und belehrendes Gespräch
• GOZ 6200: Eingliederung von Hilfsmitteln
• GOZ 6220: Vorbereitende Maßnahmen
• GOZ 6230: Eingliederung von Behandlungsmitteln
• GOZ 6240: Maßnahmen zur Verhütung von Folgen des vorzeitigen Zahnverlusts
• GOZ 6250: Beseitigung des Diastemas

Die Gebührenziffer kommt zur Anwendung bei allen kieferorthopädischen Behandlungen, welche nicht die Abrechnungsbestimmungen von GOZ 6030 bis GOZ 6080 erfüllen. Außerdem kann sie bei Behandlungen nach 6030 bis 6080 abgerechnet werden, sofern der Zeitraum der Behandlung mindestens vier Jahre beträgt.

Für die Abrechnung von Kassenpatienten gibt es die analoge BEMA-Position 122 a). Diese beschreibt die „Kontrolle des Behandlungsverlaufs einschließlich kleiner Änderungen für Behandlungsmittel, für jede Sitzung“. Während jeder Sitzung kann nach dieser Position abgerechnet werden, die im kassenärztlichen Bereich mit 21 Punkten bewertet ist. Daraus ergibt sich meist in Honorar in Höhe von 18,90 €. Der Patient bekommt davon wenig mit, da die Abrechnung direkt zwischen Zahnarzt und Krankenkasse erfolgt.