GOZ 2170: Einlagefüllung, mehr als zweiflächig

Die GOZ 2170 beschreibt die Versorgung eines Zahnes mit einer Füllung, die mindestens drei Zahnflächen umfasst. Es handelt sich um eine konservierende Leistung aus dem Abschnitt C der GOZ (Gebührenordnung für Zahnärzte). Als Füllung kommt ein passgenaues Inlay (Einlagefüllung) zur Anwendung.

Die Gebührenfestsetzung für Position 2170 orientiert sich an den Berechnungsvorgaben der GOZ. Mit einem vom Zahnarzt gewählten Steigerungsfaktor, dem Punktwert und der Punktzahl der Leistung ergeben sich die Kosten. Der Punktwert ist in der GOZ definiert und beträgt 5,62 Cent. Als Punktzahl ist der Position 2170 die 1709 zugeordnet. Kommt der geringste Satz (Steigerungsfaktor 1) zur Anwendung, kostet die Leistung 96,12 Euro. Als Standardfaktor für die Abrechnung bei einem durchschnittlichen Arbeitsaufwand gilt der Faktor 2,3 (Regelhöchstsatz).

Eine Behandlung nach GOZ 2170 ist eine privatzahnärztliche Leistung. Einschätzungen für Aufwand und Kostenerhalten Sie auf 2te-ZahnarztMeinung. Anhand Ihres Behandlungsplans erstellen registrierte Praxen aus Ihrem Umfeld Angebote.

Bei der Versorgung eines Zahnes mit einer Einlagefüllung nach GOZ 2170 handelt es sich um eine Komplexleistung. Der Zahnarzt führt mehrere Arbeitsschritte aus von der Vorbereitung der Kavität bis zur abschließenden Konturierung der Füllung. Neben dem Leistungsinhalt der Nummer 2170 finden Begleitleistung Anwendung wie digitale Abformmaßnahmen oder die Herstellung von Provisorien. Das Honorar für den Behandlungstag setzt sich aus allen durchgeführten Positionen zusammen. Material- und Laborkosten werden bei GOZ 2170 gesondert in Rechnung gestellt.

Die Gebühr für GOZ-Position 2170 ergibt sich, wenn Sie den verwendeten Steigerungsfaktor in folgende Formel einsetzen: Steigerungsfaktor x 1709 x 0,0562421 Euro. In der GOZ sind die Gebühren für drei Faktoren angegeben:

 

Faktor	1-facher Satz	2,3-facher Satz	3,5-facher Satz
Kosten	96,12 €	221,07 €	336,41 €

 

Ihr Zahnarzt berechnet Kosten über dem Regelhöchstsatz (Faktoren ab 2,4), wenn die Leistung mit einer Erschwernis oder mit einem erhöhten Zeitaufwand verbunden ist. Die Begründung für den Mehraufwand muss schriftlich erfolgen. Für manche Fälle können auch Faktoren über 3,5 gerechtfertigt sein. Darüber schließen Zahnarzt und Patient vor Behandlungsbeginn eine Vereinbarung.

Der Leistungsumfang der GOZ-Position 2170 beinhaltet mehrere Teilschritte. Mit der Nummer sind folgende Arbeiten abgegolten:

• Präparieren und Ausarbeiten einer mindestens dreiflächigen Kavität
• Kieferabformung, Relationsbestimmung und Farbabstimmung
• Reinigung des präparierten Zahnes
• Einproben und provisorisches Eingliedern
• Einzementieren der individuell gefertigten Einlagefüllung
• Okklusionskontrolle sowie zeitnahe Nachkontrolle (evtl. mit Korrektur)

Bei der Einlagefüllung handelt es sich um eine Zahnfüllung, die hohen Kaubelastungen standhält. Die Füllungen werden nach der Abformung durch das Zahnlabor passgenau gefertigt und dann vom Zahnarzt in den präparierten Zahn einzementiert oder eingeklebt. Einlagefüllungen lassen sich aus Kunststoff, Keramik oder Gold herstellen. 

Position GOZ 2170 behandelt eine Einlagefüllung für eine mindestens dreiflächige Kavität (z. B. Kaufläche und zwei Seitenflächen).

Eine Faktorenerhöhung bei GOZ 2170 resultiert aus einem Mehraufwand, der meist durch eine Behandlungserschwernis oder eine Behandlungsverzögerung entsteht. Gründe sind zum Beispiel ein schwer zugängliches Behandlungsfeld (u. a. bei geringer Mundöffnung), aufwendige Präparationsmaßnahmen bei tiefer Karies, das Setzen von Aufbaufüllungen oder eine direkte Füllungsmodellierung. 

Auch die Anwendung spezieller Methoden für die Farbbestimmung kann zu einer Anhebung des Gebührensatzes bei GOZ 2170 führen.

Für die Nummer GOZ 2170 ist eine gleichzeitige Berechnung der Positionen GOZ 2180, GOZ 2190 und GOZ 2195 (Aufbaufüllung für die Kronenversorgung) nicht möglich. Leistungen, die begleitend zu GOZ 2170 Anwendung finden können, sind unter anderem:

• GOZ 0065 – Optisch-elektronische Abformung
• GOZ 2030 – Besondere Maßnahmen beim Präparieren oder Füllen
• GOZ 2040 – Anlegen von Spanngummi
• GOZ 2197 – Adhäsive Befestigung
• GOZ 2330/2340 – Pulpaerhaltende Maßnahmen
• GOZ 2260/2270 – Provisorium im direkten Verfahren (ohne bzw. mit Abformung)
• GOZ 4030/4040 – Schleifmaßnahmen an Zähnen oder Zahnersatz
• GOZ 4050/4055 – Entfernung harter und weicher Zahnbeläge
• GOZ 1020 – Lokale Fluoridierung
• GOZ 8000 ff – Funktionsanalytische Leistungen
• GOZ 0080 ff – Leistungen zur Schmerzausschaltung

Für die Einlagefüllung nach GOZ 2170 findet sich keine vergleichbare Position im BEMA-Verzeichnis.