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Zahnbrücke: Kosten, Arten und günstige Angebote

Fehlen einer bis vier Zähne, so ist die Brücke eine gern genutzte Form des Zahnersatzes. Doch zwischen den einzelnen Prothesen gibt es erhebliche Unterschied. Hier zeigen wir, welche Brückenarten zur Auswahl stehen, wie die Behandlung abläuft und welche Kosten dabei entstehen können.

Das Einsetzen einer Brücke ist komplett schmerzfrei
Inhaltsverzeichnis

1.

Was ist eine Brücke?

Bei einer Brücke handelt es sich um eine Form des festsitzenden Zahnersatzes. Bis zu vier Zähne können mit ihrer Hilfe ersetzt werden, was die Überbrückung von größeren Zahnlücken möglich macht. Die Zahnbrücke bietet die Möglichkeit, Sprech- und Kaufunktion zu erhalten und gleichzeitig für eine ansprechende Ästhetik zu sorgen. Insgesamt besteht die Zahnbrücke aus zwei Bestandteilen:

1. Brückenzwischenglied: dieses Element besteht aus künstlichen Zahnkronen und wird an den benachbarten Zähnen befestigt. Es ersetzt die nicht mehr vorhandenen Zähne.

2. Brückenpfeiler: Die beiden benachbarten Zähne der Brücke, die noch gesund sind, übernehmen die Funktion der Brückenpfeiler. Dafür werden auch sie geschliffen und mit einer Zahnkrone versorgt.

In ihrer Größe passt sich die Brücke den Gegebenheiten im Mundraum des Patienten an. Inklusive der Brückenpfeiler sind bis zu sechsgliedrige Konstruktionen möglich.

2.

Wann ist für mich eine Zahnbrücke sinnvoll?

Brücken kommen dann zum Einsatz, wenn Implantate nach einem Zahnverlust nicht infrage kommen oder unerwünscht sind. Mangelt es zum Beispiel an ausreichend Knochensubstanz, können mithilfe der Brücke Zähne trotzdem ersetzt werden. Dies gelingt nur unter der Voraussetzung, dass bei den benachbarten Zähnen noch gesunde Substanz vorhanden ist. Nur dann können sie die nötige Stabilität verleihen. Eine gewisse Vorschädigung der Pfeiler spricht aber durchaus für die Brücke. Schließlich müssen sie ohnehin geschliffen werden, um als Stützen nutzbar zu sein. 

Auch aus finanzieller Perspektive erscheint die Zahnbrücke vielen Patienten als interessante Option. Je nach Modell ist sie deutlich günstiger als ein Implantat und stellt die Ästhetik nach einem Zahnverlust dennoch wieder her.

Ein weiteres Argument ergibt sich aus der emotionalen Perspektive. Einige Patienten scheuen den Eingriff, der beim Einsetzen eines Implantats vorgenommen werden muss. Wer diese Operation umgehen möchte, kann sich alternativ für die Brücke entscheiden, die nur ein schmerzloses Beschleifen der umliegenden Zähne erforderlich macht.

3.

Die verschiedenen Arten der Zahnbrücke

Brücke ist nicht gleich Brücke. Je nach Befund kann der Zahnarzt ganz unterschiedliche Varianten vorschlagen. Der Zustand des Gebisses und die persönlichen Bedürfnisse entscheiden darüber, welches Modell den Vorzug bekommt. Wir möchten einen Überblick über die verschiedenen Arten geben.

3.1.

Die Klebebrücke

Diese Form der Brücke gilt als besonders schonend für die umliegenden Zähne. Denn die Brückenpfeiler müssen kaum geschliffen werden. Die Klebebrücke, die auch als Maryland- bzw. Adhäsiv-Brücke bekannt ist, baut stattdessen auf metallische Auflagen auf, die an die Innenseite der Pfeiler geklebt werden. Diese Form kommt bevorzugt zum Einsatz, wenn die umliegenden Zähne noch gesund sind.

3.2.

Die klassische Brücke

Sie zählt zur Standardversorgung und kommt deshalb bei Kassenpatienten häufig zum Einsatz. Der Zahnersatz wird von den Brückenpfeilern gehalten, die hierfür beschliffen und mit einer Krone versorgt werden. Auf diese Weise ist eine hohe Stabilität möglich. Allerdings ist der Eingriff in die Strukturen nicht zu unterschätzen.

3.3.

Die Freiend-Brücke

Bei einem schlechten Gebisszustand ist es möglich, dass neben der zu versorgenden Zahnlücke kein Nachbarzahn mehr zu finden ist. Die Freiend-Brücke nutzt deshalb zwei Zähne auf der gegenüberliegenden Seite als stützende Pfeiler. Die Stabilität dieser Konstruktion ist jedoch eingeschränkt. Daher kann höchstens ein Zahn auf diese Art ersetzt werden.

3.4.

Implantat-Brücke

Sobald mindestens drei Zähne nebeneinander fehlen, kann der Zahnersatz mithilfe von Implantaten verankert werden. Hierbei werden an den Enden der Lücke jeweils Implantate inseriert, die später als Brückenpfeiler dienen. Die Folge davon ist eine hohe Stabilität, die kein Beschleifen der womöglich noch gesunden Nachbarzähne erfordert.

3.5.

Teleskop-Brücke

Normalerweise handelt es sich bei der Brücke um eine Form des festsitzenden Zahnersatzes. Die Teleskop-Brücke stellt eine Ausnahme dar. Gaumenbügel und Sublingualbügel sind nicht notwendig, da auch diese Form des Zahnersatzes auf den Pfeilerzähnen aufbaut. Die Stabilität ist jedoch nicht mit festsitzenden Alternativen zu vergleichen. Dafür ermöglicht diese Variante den Patienten eine einfache Reinigung.

3.6.

Teilkronenbrücke

Sind die Nachbarzähne noch sehr gesund und kaum beschädigt, bemüht sich der Zahnarzt darum, ihre Substanz so gut wie möglich zu erhalten. Dies ist möglich, indem die Pfeilerzähne nur teilweise überkront werden. Dieses Vorgehen nimmt zwar Rücksicht auf die gesunden Nachbarzähne, hat aber einen negativen Einfluss auf die Stabilität der Zahnbrücke.

3.7.

Vollkronenbrücke

Zeigen die Nachbarzähne starke Beschädigungen, werden sie vollständig überkront, um als Brückenpfeiler dienen zu können. Nur so ist es möglich, dem Brückenaufbau den nötigen Halt zu verschaffen. Wären die Nachbarzähne ohnehin früher oder später überkront worden, so bedeutet diese Behandlung keinerlei Mehraufwand.

4.

Der Ablauf der Behandlung

Bis die Versorgung mit einer Zahnbrücke abgeschlossen ist, sind mehrere Sitzungen beim Zahnarzt notwendig. Da es sich um einen Routineeingriff handelt, können Patienten jedoch ganz entspannt zu den folgenden Terminen erscheinen.

1. Das Vorgespräch

Zunächst findet ein Vorgespräch samt Untersuchung statt, bei der sich der Zahnarzt Zähne, Zahnfleisch und den Kieferknochen genau ansieht. Mithilfe von Röntgenaufnahmen analysiert er die umliegenden Strukturen. Anschließend fällt die Entscheidung, ob eine Brücke die beste Alternative darstellt oder noch andere Behandlungsarten infrage kommen. Fällt die Entscheidung zugunsten der Brücke aus, so steht die Frage an, welche der oben aufgeführten Brückenarten eingesetzt werden soll.

2. Die Vorbereitung

An einem zweiten Termin bereitet der Zahnarzt die Eingliederung der Brücke vor. Hierfür beschleift er die umliegenden gesunden Zähne, die künftig als Brückenpfeiler dienen sollen. Dadurch entsteht der nötige Platz für die Zahnkronen, mit denen die Nachbarzähne versorgt werden müssen. Diese Behandlung findet unter örtlicher Betäubung statt und ist daher vollkommen schmerzfrei.

Damit die Zahnbrücke später genau passt, werden außerdem Gebissabdrücke angefertigt. Diese dienen den Zahntechnikern als Vorlage, die sich nun um die Herstellung des Zahnersatzes kümmern werden. Auch was die Farbe betrifft, können Wünsche berücksichtigt werden. Schließlich soll die Brücke so wenig wie möglich als solche zu erkennen sein.

3. Die Eingliederung

Der Patient hat das letzte Wort, wenn es um die Eingliederung der Brücke geht. Deshalb wird sie probeweise eingesetzt, um sich ein Bild von der Passform zu machen. Gibt es Probleme, folgt eine weitere Überarbeitung im Labor. Gibt der Patient hingegen grünes Licht, befestigt sie der Zahnarzt auf den Pfeilerzähnen. Hierfür kommen Kleber oder ein spezieller zahnmedizinischer Zement zum Einsatz.

5.

Das richtige Material für die Zahnbrücke

Bei der Versorgung mit einer Zahnbrücke kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz. Zu unterscheiden sind zwei wesentliche Elemente der Brücke.

  1. Die Brückenkonstruktion (Brückengerüst)
  2. Die Verblendung der Zahnkrone

Was die verwendeten Materialien angeht, so wird zwischen Keramik, Metall und Legierungen unterschieden. Metall kommt bei der Brückenkonstruktion zum Einsatz, um für die nötige Stabilität zu sorgen. Sollen Front- oder Eckzähne ersetzt werden, so kann das Gerüst auch aus stabiler Glasfaser gefertigt werden. Bei der sogenannten Kompositbrücke kommt ein Gerüst aus plastischen Verbundswerkstoffen zum Einsatz. Was die Verblendung angeht, gibt es mehrere Optionen. Die meisten Prothesen werden aus Keramik oder aus Kunststoff gefertigt.

6.

Die Kosten einer Zahnbrücke im Überblick

Im Wesentlichen sind drei Faktoren dafür verantwortlich, wie teuer die Brücke wird: die Länge, die Bauart und das verwendete Material. Wie stark sich das verwendete Material auf die Gesamtkosten auswirkt, zeigt folgende Tabelle. Die Preise sind jeweils auf ein dreigliedriges Modell bezogen:

BrückenartKosten
Stahlbrückeca. 500 bis 800 €
Teilkeramik-Brückeca. 1.000 bis 1.500 €
Vollkeramik-Brückeca. 1.900 bis 2.900 €
Implantatgetragene Brücke            ab 2.500 €

Neben den eingesetzten Materialien spielt die Bauart eine wesentliche Rolle. Vergleichsweise günstig ist die Klebebrücke, die ab 500 € zu haben ist. Schwebebrücke, Inlaybrücke, Freiendbrücke und Hybridbrücke sind jeweils deutlich kostspieliger. Eine hochwertige Hybridbrücke, die auf Implantaten und natürlichen Zähnen abgestützt wird, kostet derzeit etwa 4.000 €.

7.

Wer übernimmt die Kosten?

Die Kosten für eine Brücke werden auch von der gesetzlichen Krankenkasse zumindest teilweise übernommen. Seit mehreren Jahrzehnten steht hierfür ein Festzuschuss zur Verfügung. Dessen Höhe nimmt Rücksicht auf den Gesamtzustand des Gebisses und den aktuellen Befund. Insgesamt deckt der Zuschuss rund 60% der Kosten in der Regelversorgung ab. Auch kann die Härtefallregelung beanpsrucht werden.

Wie die Regelversorgung aussieht, hängt von der Frage ab, ob die Zahnlücke im sichtbaren oder im nicht sichtbaren Bereich aufgetreten ist. Für Lücken im sichtbaren Bereich sind Modelle mit Teilverblendung vorgesehen. Handelt es sich um den nicht sichtbaren Bereich, so deckt bereits eine nicht verblendete Brücke die Regelversorgung ab. 

Wer sich für eine dreigliedrige Zahnbrücke entscheidet, die außen vollverblendet ist, hat demnach einen Eigenanteil zwischen 800 und 1.500 € zu tragen. Ein vollständig geführtes Bonusheft wird zum Vorteil, da sich der Zuschuss der Krankenkasse damit deutlich erhöht.

8.

Ist die Brücke besser als ein Zahnimplantat?

Pauschal ist die Frag kaum zu beantworten, ob eine Brücke oder ein Implantat die bessere Lösung darstellt. Die lange Haltbarkeit und die hohe Stabilität sprechen klar für das Implantat. Hinzu kommt die Ästhetik, da Implantate optisch nicht mehr von natürlichen Zähnen zu unterscheiden sind. 

Wer sich für die Zahnbrücke entscheidet, bekommt eine schnellere, einfachere Lösung, die einen deutlich kleineren Eingriff erforderlich macht. Hinzu kommen die meist niedrigeren Kosten. Hierfür müssen jedoch Abstriche bei Haltbarkeit und Ästhetik in Kauf genommen werden.

9.

Zugehörige GOZ-Positionen

Bis zur Eingliederung einer Brücke führt der Zahnarzt verschiedene Leistungen aus. Im privatzahnärztlichen Bereich werden sie nach folgenden Gebührenziffern abgerechnet:

  • GOZ 2200: Versorgung eines Zahnes oder Implantats durch eine Vollkrone
  • GOZ 4030: Beseitigung von scharfen Zahnkanten, störenden Prothesenrändern und Fremdreizen
  • GOZ 5030: Versorgung eines Lückengebisses durch eine Brücke oder Prothese
  • GOZ 5040: Versorgung eines Lückengebisses durch eine Brücke oder Prothese - Teleskopkrone
  • GOZ 5080: Versorgung eines Lückengebisses durch eine zusammengesetzte Brücke oder Prothese, je Verbindungselement
  • GOZ 5120: Provisorische Brücke im direkten Verfahren mit Abformung, je Zahn oder Implantat
  • GOZ 5140: Provisorische Brücke im direkten Verfahren mit Abformung, je Brückenspanne oder Freiendsattel
Häufige Fragen
Bei entsprechender Pflege bleibt die Zahnbrücke bis zu 20 Jahre im Einsatz. Dafür ist die tägliche Reinigung mithilfe von Zahnbürste und Zahnseide wichtig. Viele Zahnärzte empfehlen außerdem den Einsatz von Superfloss und speziellen Bürsten für die Zahnzwischenräume.
Eine Zahnbrücke kann zwischen ein und drei fehlende Zähne ersetzen. Soll der Zahnersatz im Frontzahnbereich eingesetzt werden, können sogar bis zu vier Zähne ersetzt werden. Noch größere Brücken setzen den Aufbau auf Implantaten voraus.
Von vielen Patienten wird die Brücke bevorzugt, weil sie mit geringen Risiken verbunden ist. Probleme wie Spannungsgefühle oder leichte Schmerzen treten nur dann auf, wenn die Brücke nicht richtig sitzt und können leicht korrigiert werden. Das einzige Risiko besteht darin, bei der Präparation der Brückenpfeiler den Nerv eines Zahns zu verletzen. Hinzu kommt das überschaubare Risiko einer jeden örtlichen Betäubung.
Die gesetzliche Krankenkasse zahlt für die Brücke einen Festzuschuss. Dessen Höhe hängt vom gesundheitlichen Zustand des Gebisses ab. Zusätzlich fällt ein Eigenanteil an, dessen Höhe abhängig von der Brücken-Art, dem eingesetzten Material und dem Behandlungsaufwand ist. Daher variiert er stark zwischen ca. 300 und 1.500 €.
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