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Die Zahnbrücke - Alle Arten, Materialien und Erklärungen

Mit Zahnbrücken werden fehlende Zähne ersetzt. Zahnbrücke ist aber nicht gleich Zahnbrücke. Es gibt unterschiedliche Arten und Formen. Je nachdem, welche Zähne ersetzt werden, sollte bei der Auswahl der Zahnbrücke auf Material, Verblendung oder Haltbarkeit geachtet werden. Wir erklären, welche unterschiedliche Arten von relevanten Zahnbrücken es gibt und beschreiben Vor- und Nachteile der Versorgungsform. Von der Wahl der Brücke hängt auch der Behandlungsverlauf beim Zahnarzt ab. Zudem informieren wir über die Haltbarkeit von Zahnbrücken und geben Reinigungstipps. Abschließend erklären wir die Zuschüsse der Krankenkasse für Brückenversorgungen.

Zahnbrücke im Mund
Inhaltsverzeichnis

1.

Was ist eine Zahnbrücke?

Eine Zahnbrücke ist ein festsitzender Zahnersatz, um fehlende Zähne zu ersetzen. Typischerweise werden ein oder zwei nebeneinanderliegende fehlende Zähne mit ihr ersetzt. Die Zahnbrücke „überbrückt“ die fehlenden Zähne und wird an den benachbarten Pfeilerzähnen befestigt. Eine Zahnbrücke wird aus Metall oder Vollkeramik gefertigt. Sie wird vom Zahnarzt in Zusammenarbeit mit einem Dentallabor hergestellt. Je nach Umfang und Ausfertigung kosten Zahnbrücken zwischen 1.500 und 3.000 Euro.

2.

Welche Arten von Zahnbrücken gibt es?

2.1.

Frontzahnbrücke

Die Frontzahnbrücke ersetzt fehlende Zähne im sichtbaren Bereich des Zahngebisses von Eckzahn zu Eckzahn.

Eine Frontzahnbrücke wird häufig zum Ersatz der beiden vorderen Schneidezähne oder sogar aller vier Schneidezähne im Ober- oder Unterkiefer eingesetzt. Unter Einbezug der benachbarten Pfeilerzähne hat die Zahnbrücke vier oder sogar sechs Glieder, wodurch durch die Brückenlänge eine ästhetische und einheitliche Zahnreihe geschaffen wird.

Heutzutage werden Frontzahnbrücken vor allem aus Vollkeramik hergestellt. Eine Frontzahnbrücke aus Vollkeramik ist eine sehr langlebige und ästhetisch einwandfreie Lösung, um fehlende Zähne im Frontzahnbereich zu ersetzen.

2.2.

Seitenzahnbrücke

Mit Hilfe einer Seitenzahnbrücke werden fehlende Zähne im Seitenzahnbereich ersetzt, um die Kaufunktion des Zahngebisses wiederherzustellen. Der Seitenzahnbereich beginnt nach dem Eckzahn und verläuft bis zum Ende der Zahnreihe. Diese Zähne werden auch Backenzähne, Molare oder Prämolare genannt.

Im Seitenzahnbereich ist eine Zahnbrücke der ideale Zahnersatz, um kostengünstig und langfristig einen oder mehr Backenzähne zu ersetzen. Die Seitenzahnbrücke wird aus Vollkeramik oder Metall gefertigt. Beide Materialien sind erprobt und geeignet.

2.3.

Freiendbrücke

Die Freiendbrücke befindet sich am Ende einer Zahnreihe, also immer am hinteren Ende des Seitenzahnbereichs. Im Vergleich zu konventionellen Brücken liegt der fehlende Zahn nicht zwischen den Pfeilern, sondern daneben. Die letzten beiden Nachbarzähne werden als Pfeilerzähne verwendet. Um dem Kaudruck standzuhalten, wird durch eine Freiendbrücke nur ein Zahn ersetzt. Typischerweise kommt die Freiendbrücke bei verkürzten Zahnreihen zum Einsatz, um diese zu verlängern.

2.4.

Adhäsivbrücke (Klebebrücke), auch Marylandbrücke genannt

Die Adhäsivbrücke („adhäsiv“ bedeutet „haftend“ oder „klebend“), auch Marylandbrücke genannt, wird an die benachbarten Pfeilerzähne geklebt. Die Pfeilerzähne werden also nicht abgeschliffen und überkront, sondern an ihnen werden die Flügel der Adhäsiv- oder Marylandbrücke angeklebt. In der Praxis kommen diese Brücken aber nur sehr selten vor. Das liegt daran, dass sie nicht so langlebig wie herkömmliche Brücken sind, keinen Preisvorteil haben und nur für einen fehlenden Zahn möglich sind.

Wenn bei einer Zahnlücke mit einem fehlenden Zahn, auf keinen Fall die Nachbarzähne für die Befestigung der Brücke abgeschliffen werden sollen, dann sollte eher eine Implantatlösung in Betracht gezogen werden.

2.5.

Implantatbrücke

Implantatbrücken sind Zahnbrücken, die auf zwei oder mehreren Implantaten befestigt werden. Die tragenden Pfeilerzähne sind also nicht die natürlichen eigenen Zähne, sondern Implantate.

Ein typischer Anwendungsfall für eine implantatgetragene Brücke sind drei nebeneinander fehlende Zähne. Zur Vermeidung einer zu großen Brückenspanne können entweder 3 Implantate mit Kronen gesetzt werden, oder zwei Implantate und darauf eine Brücke. 

2.6.

Verbundbrücke, auch Hybridbrücke genannt

Verbund- oder Hybridbrücken gehören zur Familie der gemischten Zahnbrücken, bei denen die Brückenpfeiler jeweils aus dem eigenen natürlichen Zahn und einem Implantat bestehen.

Im Vergleich mit anderen Zahnbrücken sind diese „zahn-implantat-getragenen“ Brücken genauso langlebig und stabil. Das bedeutet, dass Hybridbrücken eine adäquate Behandlungsoption darstellen. Wie bei den anderen Brückenversorgungen ist auch hier darauf zu achten, dass die Pfeilerzähne parodontal gesund sind, denn eine erhöhte Zahnbeweglichkeit des natürlichen Zahns würde durch die feste Verankerung des Implantats zum Verlust der Zahnbrücke führen.

2.7.

Teleskopbrücke, auch teleskopierende Brücke genannt

Die Teleskopbrücke ist eine herausnehmbare Brücke und zählt damit als einzige Brücke nicht zur Familie des festsitzenden Zahnersatzes. Sie ist eine Kombination aus herausnehmbarer Prothese und festsitzender Brücke. Dabei fungieren die Pfeilerzähne als Teleskopkronen, auf denen die Teleskopbrücke aufgesetzt wird. Die fehlenden Zähne werden durch Brückenglieder überbrückt.

Die teleskopierende Brücke ist stabil, langlebig und ästhetisch hochwertig. Sie wird häufig als Alternative zu großen Brückenkonstruktionen eingesetzt. Einziger Nachteil dieser Versorgungsform ist der hohe Preis, denn für die Fertigung einer Teleskopbrücke muss ein Zahntechniker sehr viele Stunden berechnen. 

3.

Zahnbrücken für ein, zwei oder mehrere fehlende Zähne

Durch Zahnbrücken können ein oder zwei nebeneinanderliegende fehlende Zähne ersetzt werden. Im Frontzahnbereich können bis zu vier nebeneinanderliegende fehlende Zähne ersetzt werden und im Seitenzahnbereich bis zu drei fehlende Zähne.

Die Begrenzung der Brückenspanne im Seitenzahnbereich auf drei Brückenglieder ist nicht einer mangelnden Stabilität der Brücke geschuldet, sondern dem Kaudruck, den die beiden angrenzenden Pfeilerzähne (auch Brückenpfeiler genannt) aushalten müssen. Denn bei dieser Brückenlänge müssen die zwei Pfeilerzähne den gleichen Kaudruck aushalten, wie sonst fünf Zähne.

Die Länge einer Zahnbrücke wird durch die Anzahl ihrer Glieder ausgedrückt. Eine Brücke besteht aus Pfeiler- und Brückengliedern. Die Anzahl der Brückenglieder beschreibt die Brückenspanne, mit der die fehlenden Zähne ersetzt werden. Damit hat eine Brücke, die einen fehlenden Zahn ersetzt, drei Glieder: zwei Pfeilerglieder und ein Brückenglied. Eine Brücke für zwei fehlende Zähne hat vier Glieder, bestehend aus zwei Pfeilergliedern und zwei Brückengliedern. 

4.

Material für eine Zahnbrücke

Zahnbrücken werden entweder aus Metall oder aus Vollkeramik gefertigt. Noch zur Jahrtausendwende wurden beinahe alle Zahnbrücken aus Metall gefertigt, bis der Siegeszug der Vollkeramik einsetzte. Vor allem die ästhetischen Vorteile überzeugen Patienten, wodurch heutzutage über 50 % aller Zahnbrücken aus Vollkeramik angefertigt werden. 

Zahnbrücke aus Vollkeramik
Zahnbrücke aus Metallkeramik
Eine Zahnbrücke aus Vollkeramik (links) im Vergleich zu einer Zahnbrücke aus Metallkeramik (rechts). Die Zahnbrücke aus Vollkeramik ist komplett aus Keramik, während bei der Zahnbrücke aus Metallkeramik das Brückengerüst aus Metall und die Verblendung aus Keramik ist.
4.1.

Metallbrücke

Bei Zahnbrücken aus Metall ist das Brückengerüst aus Metall. Das Brückengerüst wird anschließend mit Keramik vollverblendet (Innen- und Außenseite) oder teilverblendet (nur Außenseite). Eine Metallbrücke ohne Verblendung nennt man Vollgussbrücke.

Zur Herstellung von Metallbrücken wird entweder eine Nicht-Edel-Metall (NEM)- oder eine Edel-Metall (EM) Legierung verwendet. Die kostengünstige Nicht-Edel-Metall-Legierung besteht hauptsächlich aus Kobalt, Chrom, Molybdän, Mangan, Silizium und Wolfram, vereinfachend auch Stahl genannt. Die Edel-Metall-Legierung besteht aus Gold mit geringen Beimischungen von Silber, Platin, Palladium, Kupfer und Zink. Der Edelmetallanteil beträgt aber nie mehr 80 %, da die Zahnbrücke sonst zu weich wäre. Der Goldanteil ist frei bestimmbar und kann zwischen niedrig (25 %, „goldreduzierte Lösung“), mittel und hoch (80 %, „hochgoldhaltige Lösung“) liegen.

Von der Verarbeitungsqualität, Langlebigkeit oder Ästhetik gibt es zwischen der Nicht-Edel-Metall- und Edel-Metall-Legierung keinen Unterschied. Die Edelmetall-Lösung wurde früher vor allem Patienten mit Allergien empfohlen, um allergische Reaktionen auszuschließen. Heutzutage wird in diesen Fällen aber eine metallfreie Vollkeramikbrücke empfohlen.

Der größte Unterschied bei den Metalllegierungen liegt beim Preis. Während eine Nicht-Edel-Metall-Legierung pro Einheit oder Glied nicht einmal 10 Euro kostet, richtet sich der Preis für eine Edel-Metall-Legierung vor allem nach dem Goldpreis und wird pro Gramm berechnet. Für ein Pfeiler- oder Brückenglied im Frontzahnbereich benötigt man im Schnitt zwei Gramm Gold und im Seitenzahnbereich sind es durch die größeren Backenzähne im Schnitt vier Gramm pro Glied. Für eine Brücke im Seitenzahnbereich mit drei Gliedern werden so 12 Gramm Gold fällig. Bei einem Goldpreis von 80 Euro pro Gramm entstehen hier schon 960 Euro an Materialkosten. Im Vergleich dazu entstehen nur 30 Euro für eine Nicht-Edel-Metall-Legierung.

Für eine Metallbrücke spricht, dass sie erprobt, langlebig und kostengünstig (als NEM-Legierung) ist. Metallbrücken werden vor allem im Seitenzahnbereich eingesetzt, weil sie den Kaudruck besser abfedern als Vollkeramikbrücken, die starr sind.

Gegen Metallbrücken spricht der ästhetische Aspekt, weil über die Jahre der Kronenrand (also das Metallgerüst) sichtbar wird. Im Frontzahnbereich sind Metallbrücken überhaupt nicht mehr zu empfehlen. Metallbrücken werden mehr und mehr von Vollkeramikbrücken abgelöst. 

4.2.

Vollkeramikbrücke

Bei Vollkeramikbrücken wird das Brückengerüst aus Keramik gefertigt. Genauer gesagt: Das Brückengerüst wird mit CAD/CAM-Maschinen aus einem Keramikblock gefräst. Vollkeramikbrücken sind sehr widerstandsfähig und hoch belastbar. Dieses Material ist vor allem für Metall-Allergiker geeignet, da Keramiken hypoallergen und biokompatibel sind.

Eine Brücke aus Vollkeramik hat im Vergleich zu einer Brücke aus Metall entscheidende ästhetische Vorteile, da sie eine höhere Transluzenz (Transluzenz bedeutet Lichtdurchlässigkeit) hat und so natürlicher aussieht. Den Unterschied sieht man deutlich, wenn man beide Brücken gegen das Licht oder die Sonne hält. Bei Vollkeramikbrücken ist die Lichtdurchlässigkeit höher. Durch Metall scheint kein Licht und es zeigen sich Schatten.

Noch deutlicher wird der ästhetische Unterschied nach 10-20 Jahren, da sich das Zahnfleisch im Laufe der Jahre langsam Millimeter für Millimeter zurückbildet und so der Kronenrand (auch Präparationsgrenze genannt) der Zahnbrücke sichtbar wird. Da Keramik weiß ist, sieht man den hervortretenden Kronenrand nicht. Metall ist aber dunkel und so wird der Kronenrand sichtbar. Aus diesem Grunde ist die Vollkeramikbrücke im Frontzahnbereich immer die favorisierte Lösung.

Die Materialkosten für eine Vollkeramikbrücke werden pro Glied berechnet. Ein Glied, in diesem Zusammenhang auch Einheit genannt, kostet zwischen 30 und 70 Euro. Die Materialkosten für eine 3-gliedrige Vollkeramikbrücke belaufen sich auf etwa 180 Euro. 

4.3.

Zirkonbrücke

Zirkon (umgangssprachlich auch Zirkondioxid bzw. Zirkoniumdioxid genannt) ist eine besondere Art der Keramik. Die Zirkonbrücke zeichnet sich durch eine sehr hohe Stabilität, natürliche Optik und eine hundertprozentige Biokompatibilität aus. Zirkonbrücken werden mit CAD/CAM-Maschinen aus einem monolithischen Block gefräst und dienen dem Ersatz von einem oder mehreren Zähnen. Die Vorteile der Vollkeramikbrücke im Vergleich zur Metallbrücke gelten genauso für Zirkonbrücken.

Die Materialkosten für eine Zirkonbrücke belaufen sich auf etwa 50 bis 100 Euro pro Einheit. Eine 4-gliedrige Zirkonbrücke kostet somit rund 300 Euro an Material. 

5.

Keramikverblendung von Zahnbrücken

Das Brückengerüst einer Zahnbrücke wird mit Keramik voll- oder teilverblendet. Brückenverblendungen sind immer aus Keramik und nie aus Kunststoff, da Keramik sich kaum abnutzt und nicht verfärbt.

Bei teilverblendeten (auch „vestibulär verblendetet“ genannt) Brücken wird nur der nach außen sichtbare Teil des Brückengerüsts mit Keramik verblendet und der im Mund liegende innere Teil nicht. Bei der vollverblendeten Zahnbrücke werden der äußere und der innere Teil der Zahnbrücke mit Keramik verblendet.

In der Regel wählen Patienten die vollverblendete Zahnbrücke, die zwar teurer ist, dafür aber ästhetisch schöner, weil man die Zahnbrücke so nicht von den natürlichen Zähnen unterscheiden kann. Auch nicht, wenn man den Mund beim Lachen weit öffnet und das Innere des Mundraums sichtbar ist.

Metallbrücken ohne Verblendung werden Vollgussbrücken genannt.

6.

Behandlungsablauf für Zahnbrücken

Der Behandlungsablauf bei Zahnbrücken hängt stark von der Materialwahl ab und davon, ob der Zahnarzt die Zahnbrücke in seiner Zahnarztpraxis fertigen kann.

Entscheidet sich der Patient für eine Brücke aus Vollkeramik und der Zahnarzt kann diese Brücke mit Hilfe einer CAD/CAM-Maschine in seiner Zahnarztpraxis im sogenannten Chairside-Verfahren (also am Behandlungsstuhl) selbst herstellen, kann eine solche Vollkeramikbrücke in einer Sitzung hergestellt und eingesetzt werden. Hierfür präpariert der Zahnarzt die Zahnlücke und schleift die benachbarten Pfeilerzähne ab. Anschließend scannt der Zahnarzt die neue Zahnsituation mit einem Intraoralscanner. Dabei hört der Patient bei jedem Scanpunkt ein Piepsen. Aus den Daten wird anschließend mithilfe der CAD-Software ein 3D-Modell erstellt und hieraus wird mithilfe der CAM-Maschine die Vollkeramikbrücke gefräst.

Bei dieser Methode kommt der Patient normalerweise morgens für die Präparation in die Zahnarztpraxis und verlässt sie nachmittags mit der fertigen Brücke. Die Vorteile des Verfahrens liegen für Zahnarzt und Patient auf der Hand. Es muss nur einmal betäubt werden, kein Abdruck mit Abformmasse gemacht und kein Provisorium angefertigt werden.

Von diesem Behandlungsablauf unterscheidet sich die Herstellung einer konventionellen Metallbrücke grundsätzlich. Im ersten Termin präpariert der Zahnarzt die Zahnlücke und fertigt einen Abdruck an. Dieser Abdruck wird ans Dentallabor geschickt. Der Zahnarzt fertigt ein Provisorium. Im zweiten Termin kommt der Patient zur Gerüstanprobe, bei der die Passgenauigkeit der neuen Brücke überprüft wird, um einem eventuellen Spannungsgefühl vorzubeugen. Anschließend wird die Brücke vom Dentallabor mit Keramik verblendet. Im dritten und letzten Schritt wird die Zahnbrücke eingegliedert und festgeklebt (auch „einzementiert“ genannt). 

7.

Vor- und Nachteile von Zahnbrücken

Die Versorgung mit Zahnbrücken hat Vor- und Nachteile, wobei die Vorteile klar überwiegen:

Vorteile von Zahnbrücken:

  • Langlebige Versorgung, die ohne Probleme ein Leben lang hält. 
  • Kostengünstige Versorgung, denn selbst wenn man zwischen 1.500 und 3.000 Euro für eine Zahnbrücke ausgibt, ist das auf die Lebensdauer bezogen sehr günstig.
  • Ästhetisch sehr gute Lösung, wenn die Zahnbrücke keramisch vollverblendet oder direkt aus Vollkeramik ist.

Nachteile von Zahnbrücken:

  • Die benachbarten Pfeilerzähne müssen beschliffen („geopfert“) werden. Das ist in Ordnung, wenn sie ohnehin schon Zahnersatz tragen oder große Zahnfüllungen haben. Bei gesunden Zähnen ist das aber eine schwere Entscheidung. 
8.

Zahnbrücke oder Implantat?

Eine Zahnlücke kann durch eine Brücke oder ein Implantat geschlossen werden. Für die Versorgung mit einer Zahnbrücke spricht, dass sie kostengünstig und langlebig ist. Die Implantatlösung wird präferiert, wenn die Nachbarzähne zur Befestigung der Brücke nicht abgeschliffen werden sollen.

Besonders gut schneidet die Implantatlösung ab, wenn man nur einen fehlenden Zahn ersetzen möchte. Denn dann ist der Kostenunterschied zwischen Implantat plus Krone im Vergleich zur Zahnbrücke nicht so groß. Anders ist es, wenn zwei fehlende Zähne ersetzt werden. Dann verdoppeln sich die Kosten für die Implantatvariante, während die Kosten für eine Zahnbrücke nur geringfügig steigen.

Das folgende Diagramm hilft bei der Entscheidung. 

Zahnbrücke über Implantat - eine Entscheidungshilfe
Zahnbrücke oder Implantat? Wir helfen Ihnen bei der Entscheidung.
9.

Zahnbrücke Provisorium

Das Provisorium für eine Zahnbrücke ist eine temporäre Zahnersatzversorgung, um die Zeit bis zum endgültigen Einsetzen der Zahnbrücke zu überbrücken. Durch das Provisorium werden die Zahnlücke und die präparierten Pfeilerzähne geschützt. Das Provisorium wird aus glasfaserverstärkten Kunststoffkompositen oder Acrylharzen hergestellt und sieht den natürlichen Zähnen sehr ähnlich. Provisorische Brücken haben eine Haltbarkeit von 2 Wochen bis zu 6 Monaten. 

10.

Haltbarkeit von Zahnbrücken

Die Haltbarkeit von Zahnbrücken ist sehr gut und variiert zwischen 10 und 20 Jahren. Viele Zahnbrücken halten ein Leben lang. Unter anderem aus diesem Grund sind Zahnbrücken bei Patienten und Zahnärzten so beliebt. Vollkeramikbrücken sind genauso lange haltbar wie Metallbrücken.

Eine Zahnbrücke sollte jedoch entfernt und anschließend erneuert werden, wenn der Kronenrand an den Pfeilerzähnen nicht mehr dicht abschließt und somit die Pfeilerzähne von Karies angegriffen werden. Der Patient bemerkt diesen Prozess häufig nicht, bis die Zahnbrücke zu wackeln beginnt und Schmerzen folgen. Dann ist es aber schon zu spät.

11.

Reinigung einer Zahnbrücke

Durch eine gewissenhafte Reinigung kann die Lebensdauer einer Zahnbrücke um viele Jahre verlängert werden. Eine gute Mundhygiene und regelmäßige Zahnarztbesuche in Verbindung mit einer Professionellen Zahnreinigung halten Karies fern. 

12.

Zahnbrücken nach Art der Versorgung

Die gesetzliche Krankenversicherung unterteilt Zahnbrücken nach den drei verschiedenen Versorgungsarten.

  • Die Zahnbrücke als Kassenleistung ist die Regelversorgung der Krankenkasse. Sie ist immer aus Metall, im Seitenzahnbereich ohne Keramikverblendung und im Frontzahnbereich vestibulär (also teilverblendet) verblendet.
  • Die gesetzliche Krankenversicherung stuft eine Zahnbrücke als gleichartige Versorgung ein, wenn ein Patient eine vollverblendete Brücke anstatt einer teilverblendeten Brücke oder eine Vollkeramikbrücke anstatt einer Metallkeramikbrücke wählt.
  • Als andersartige Versorgung gilt eine Zahnbrücke laut der gesetzlichen Krankenversicherung, wenn der Patient zur Versorgung einer Zahnlücke eine festsitzende Brücke anstatt einer herausnehmbaren Prothese wählt. 
13.

Kosten von Zahnbrücken

Die Kosten für Zahnbrücken richten sich nach ihrer Größe, Lage, dem Material und der Versorgungsform.

  • Je größer eine Zahnbrücke ist, umso teurer wird sie. Brücken, die nur einen fehlenden Zahn ersetzen, sind günstiger als Brücken, die zwei oder drei fehlende Zähne ersetzen. Mit der Größe der Brücke steigt der Arbeitsaufwand beim Zahnarzt und im Dentallabor.
  • Frontzahnbrücken sind generell teurer als Seitenzahnbrücken. Bei Frontzahnbrücken ist der ästhetische Anspruch der Patienten viel höher, da die Frontzahnbrücke in Farbe und Form perfekt zu den benachbarten natürlichen Zähnen passen muss. Infolgedessen entsteht mehr Arbeit für die Keramikbeschichtungen oder es müssen zusätzliche Termine für den perfekten Sitz der Brücke gemacht werden.
  • Die Kosten einer Zahnbrücke hängen auch von der Wahl des Materials ab. Eine Nicht-Edel-Metall-Legierung (NEM, z. B. Stahl) ist mit Abstand am günstigsten und eine Edel-Metall-Legierung (EM, z. B. Gold) mit Abstand am teuersten. Die Materialkosten für Vollkeramik oder Zirkon liegen dazwischen. Auch die Keramikverblendungen spielen hier eine Rolle. Eine Brücke ohne Keramikverblendung ist per Definition günstiger als eine Brücke mit Keramikverblendung.
  • Auch die Spezifizierung der Zahnbrücke nach der gesetzlichen Krankenversicherung hat einen großen Einfluss auf die Kosten einer Zahnbrücke. Eine Brücke als Kassenleistung (Regelversorgung, RV) ist am günstigsten. Die Kosten für Zahnbrücken in der gleich- und andersartigen Versorgung (GAV, AAV) sind am höchsten, da immer mehr Zahnarzt- und Dentallaborkosten privat abgerechnet werden.

Zum besseren Verständnis werden im Folgenden die Kosten für Zahnbrücken in Abhängigkeit von Größe, Lage, Material und Versorgungsart dargestellt.

Erklärung der Kosten für eine Zahnbrücke in Abhängigkeit von Größe, Lage, Material und Versorgungsform
Die Kosten für eine Zahnbrücke variieren in Abhängigkeit von der Größe, Lage, Material und Versorgungsform
14.

Festzuschuss für Zahnbrücken. Das zahlt die gesetzliche Krankenkasse (GKV)

Der Festzuschuss der Krankenkasse richtet sich nach dem Zahnbefund des Patienten. Die Höhe des Festzuschusses für Brückenzuschüsse steigt, je mehr Zähne fehlen. Fehlen Zähne im Frontzahnbereich, bekommt der Versicherte noch einen zusätzlichen Zuschuss für die vestibulären Verblendungen.

Der Festzuschuss für eine Zahnbrücke hängt nicht von der Krankenkasse ab. Das bedeutet, dass der Festzuschuss der AOK, Barmer oder Techniker Krankenkasse gleich hoch ist.

Die Höhe des Festzuschusses richtet sich nach den durchschnittlichen Kosten der Regelversorgung für eine Zahnbrücke und beträgt hiervon 60 Prozent. Die Festzuschüsse werden vom Zahnarzt direkt bei der Erstellung des Kostenvorschlags in den Heil- und Kostenplan eingetragen. Durch ein lückenlos gepflegtes Bonusheft steigt der Festzuschuss nach 5 Jahren auf 70 Prozent und nach 10 Jahren auf 75 Prozent. 

15.

Fazit

Zahnbrücken unterscheiden sich nach Größe, Lage, Form und Kosten. Je nachdem, wo eine Zahnlücke im Gebiss geschlossen werden soll, eignet sich die eine Zahnbrücke besser als die andere. Mal soll es Vollkeramik und ein anderes mal Metallkeramik sein. Vielleicht passt zur Versorgung der Zahnlücke besser ein Zahnimplantat? Alle Möglichkeiten stehen offen. Zahnbrücken sind funktional, erprobt und langlebig. Den Zuschuss der Krankenkasse erhält man ohnehin und der Eigenanteil muss selbst bezahlt werden. Am besten werden diese Punkte mit dem Zahnarzt besprochen, damit die beste Entscheidung getroffen werden kann. 

Häufige Fragen
Nein, das Herunternehmen der Zahnbrücke durch den Zahnarzt tun nicht weh. Durch die Betäubung sprürt der Patient nichts.
Zuerst durchtrennt der Zahnarzt die vorhandene Brücke und dann nimmt er sich einfach von den Pfeilerzähnen herunter.
Bei guter Mundhygiene hält einen Zahnbrücke ein Leben lang.
Quellenangaben zum Artikel
  1. Prothetikkatalog mit umfangreicher Bebilderung zu Brückenversorgungen URL öffnen (aufgerufen am 06.05.2025)
  2. Umfangreiche Informationen zu Zirkon als Material für Zahnbrücken URL öffnen (aufgerufen am 06.05.2025)
Portrait von Holger Lehmann
Der Autor
Holger Lehmann hat die 2te-ZahnarztMeinung im Jahre 2005 gegründet. Er befasst sich von morgens bis abends mit den Preisen der zahnärztlichen Versorgung. Seinen Erfahrungsschatz zieht er aus Hunderttausenden von durchgeführten Auktionen aus ganz Deutschland. Durch das Auktionsportal erhält er einen tiefen Einblick in die Gebührenkalkulation der Zahnärzte und schreibt hier für Patienten, damit diese die Zusammenhänge verstehen und nutzen können.
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